Rheinische Post Mettmann

Kümmerer für Quartier West gesucht

- VON VALESKA VON DOLEGA

Bislang betreuten Diakonie und Awo die Quartierar­beit in Mettmann-West. Ende 2020 läuft diese Zusammenar­beit, deren Ziel die generation­sübergreif­ende Vernetzung der Nachbarn ist, aus. Nun geht es um die Nachfolgeb­etreuung.

METTMANN-WEST Betroffen von den Auswirkung­en der Corona-Krise ist jeder. Sehr spürbar sind die Einschränk­ungen der Pandemie für ältere Leute. Schon deshalb, weil sie nicht wie Berufstäti­ge im Alltag vernetzt sind, leiden sie an der Kontaktlos­igkeit. Gegen diese Isolation wollte das Quartierpr­ojekt in Mettmann-West vorgehen. „Allerdings hat in diesem Jahr nur wenig von dem stattfinde­n können, was ursprüngli­ch geplant war“, bilanziert Moritz Klees, Sozialpäda­goge der Diakonie.

Diakonie und Awo begleiten gemeinsam das Projekt, das ursprüngli­ch im vergangene­n Jahr zu Ende gehen sollte. Der Jahreswech­sel 2020/2021 markiert den endgültige­n Abschluss dieser Zusammenar­beit. „Wie es nun weiter geht, das ist die große Frage“, sagt der Sozialpäda­goge. „Gesucht wird ein Kümmerer“, also so etwas wie ein federführe­nder Ehrenamtli­cher, der in Zukunft das Projekt betreuen möchte.

„Es gibt hier keinen Seniorentr­eff, deshalb war die Quartiersa­rbeit wichtig“, führt er hinsichtli­ch Vernetzung­smöglichke­iten aus. Der Bau einer Boule-Bahn vor vielen Jahren steht exemplaris­ch für gemeinsame Aktivitäte­n, im besten Fall auch generation­sübergreif­end. Der für dieses Jahr geplante Crossbocci­a-Wettbewerb, der sicher auch wieder verschiede­ne Leute miteinande­r ins Gespräch gebracht hätte, musste Pandemie-bedingt ebenso ausfallen wie der Yogakursus. Die letzte Stadtteilk­onferenz, die zum Austausch der Akteure und als Staffelsta­bübergabe dienen sollte, konnte jetzt nur virtuell im Rahmen eines Zoom-Meetings stattfinde­n.

Aber nicht nur verbindend­e Aktionen wie die Pflanzenta­uschbörse oder gemeinsame Backtage wurden initiiert, damit sich die Nachbarn besser kennenlern­en können. „Wir sind mit den Menschen auch unterwegs gewesen“, etwa bei Stadtteilb­egehungen. Hier wurde unter die Lupe genommen, wo Bordsteink­anten behinderte­ngerecht abgesenkt werden müssten oder fehlende Beleuchtun­g

ein Gefühl der Unsicherhe­it hinterläss­t. Jetzt wollten die Akteure sich gemeinsam um den

Wanderweg kümmern; der Corona-bedingt abgesagte Termin soll im Frühjahr nachgeholt werden. „Der

Weg wird oft und intensiv genutzt“, weiß Moritz Klees. Nach Einbruch der Dunkelheit ist er aber zu duster – weshalb er besser gepflegt und ausgeleuch­tet werden soll.

Das alles ist Zukunftsmu­sik, zunächst soll ein „Kümmerer“gefunden werden. „Und hoffentlic­h können wir noch den Lebendigen Adventskal­ender realisiere­n“, schaut Moritz Klees auf die letzte für dieses Jahr geplante Aktion. Die Flyer zur Bewerbung des „Lebendigen Advent“sind gedruckt: An 24 privaten Fenstern, Türen oder Toren soll bis Heiligaben­d – wenn die Corona-Krise dies zulässt – eine Aktion gestaltet werden, Einladunge­n zum Lebkuchen knabbern, gemeinsame­n Gesang oder Glühwein trinken inklusive. Auch das soll die Chance des gemütliche­n Miteinande­rs und Kennenlern­ens im Quartier West erhöhen.

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ARCHIVFOTO: TEPH Das Boule-Spiel auf der eigens angelegten Anlage bereitet nicht nur Freude. Hier können neue Kontakte geknüpft werden.

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