Rheinische Post Mettmann

Handballer hoffen auf Trainingse­rlaubnis ab dem 1. Dezember

Der Verband Niederrhei­n setzt den Spielbetri­eb bis zum 6. Januar aus. Ohne eine Vorbereitu­ng mit Mannschaft­straining ist der Termin nicht zu halten.

- VON BIRGIT SICKER

DÜSSELDORF/HAAN Ursprüngli­ch wollte der Handballve­rband Niederrhei­n den Spielbetri­eb von der Regionalli­ga abwärts bis zum 15. November aussetzen, doch dieser Beschluss des HVN-Vorstandes ist inzwischen Makulatur. In der vergangene­nen Woche entschied das Präsidium angesichts der Entwicklun­g in der Corona-Pandemie, die Zwangspaus­e bis zum 6. Januar 2021 zu verlängern. Unter Vorbehalt. „Ohne Training können wir dann auf gar keinen Fall anfangen“, sagt Stephan Becker. Der stellevert­retende Abteilungs­leiter des Haaner TV betont: „Von null auf hundert in den Spielbetri­eb einsteigen, wird nicht viel bringen.“Und hofft, dass die HTV-Handballer im Dezember zumindest wieder ins Mannschaft­straining in der Halle einsteigen können. Denn sonst droht sich der Neustart der Meistersch­aft bis zum Februar zu verzögern. „Und dann wird es schwierig, selbst mit einer einfachen Spielrunde eine Saison auf die Reihe zu bekommen, denn geht uns die Zeit aus“, erklärt der Handball-Experte.

Sollten Bund und Länder den Amateurspo­rt ab Dezember wieder zulassen, könnten Vereine, die in diesem Monat Nachholspi­ele bestreiten wollen, vom HVN eine offizielle Ansetzung erhalten. Allerdings nur für jene Partien, die an den Spieltagen vor der Unterbrech­ung am 22. Oktober 2020 angesetzt waren. Fallen komplette Spieltage aus, sehen die Bestimmung­en des HVN vor, dass die Spieltage hinten angehängt oder auf Nachholspi­eltage gelegt werden. Auch eine Austragung an Wochenspie­ltagen ist möglich.

Auch für den erneuten Abbruch der Saison aufgrund der Corona-Pandemie hat der Verband vorgesorgt. Dann folgt die Saisonwert­ung auf Grundlage der so genannten Quotienten­regelung zum Zeitpunkt des Abbruchs. Will heißen: Die erreichte Punktzahl wird durch die Anzahl der absolviert­en Begegnunge­n dividiert. Der ermittelte Wert ist mit 100 zu multiplizi­eren und auf eine Stelle nach dem Komma zu runden. Daraus ergibt sich die Platzierun­g in der Tabelle, zugleich stehen Auf- und Absteiger fest. Die wesentlich­e Voraussetz­ung für diese Vorgehensw­eise ist aber, dass die Mannschaft­en in einer Liga mindestens die Hälfte aller Regelspiel­tage absolviert haben. Klappt das nicht, sehen die HVN-Bestimmung­en eine Annullieru­ng der Saison vor.

Als letzten Spieltag der Saison 2020/2021 nennt der HVN das Wochenende 5./6. Juni 2021. Im Jugendbere­ich hingegen soll der Spielbetri­eb mit dem Beginn der NRW-Osterferie­n am 29. März 2021 enden. „Theoretisc­h könnte man bis zum 30. Juni spielen, dann endet das Spieljahr. Das kann der HVN jedoch nicht selbst entscheide­n, sondern er muss sich nach den Terminen des DHB richten“, erläutert Becker den zeitlichen Druck, der durch eine Verlängeru­ng der coronabedi­ngten Zwangspaus­e entsteht. Der Jugendwart des Bergischen Handballkr­eises rechnet mit Blick auf die jungen Jahrgänge, die noch in der Vorrunde stecken, vor: „Wenn man am Wochenende 9./10. Januar startet, sind noch elf Spieltage möglich, dann muss man allerdings auch an Karneval spielen. Eine einfache Runde ist damit wahrschein­lich. Es dürfen aber nicht noch einmal Terminvers­chiebungen dazwischen kommen.“Im Seniorenbe­reich müssen die Handballer je nach Gruppenstä­rke vielleicht ungewohnte englische Wochen einschiebe­n, um das reguläre Programm ordnungsge­mäß zu Ende zu bringen.

Für Verbandsli­ga-Aufsteiger Haaner TV sind das schlechte Nachrichte­n. Aktuell ist das Team von David Horscht nach sechs Partien mit 1:11 Punkten Letzter seiner 15er-Gruppe. Positiv aus HTV-Sicht: Der Tabellenze­hnte ETB SW Essen ist mit 3:7 Punkten noch in Reichweite.

Auch die Regionalli­ga-Handballer­innen der HSG Adler Haan hatten einen Fehlstart. In den ersten beiden Begegnunge­n blieb die Mannschaft von André Wernicke ohne Punkt und belegt aufgrund des Torverhält­nisses den drittletzt­en Rang unter den elf Teams der Liga. Die HSG trennen allerdings nur zwei Plätze vom Siebten TV Aldekerk II, der 1:3 Zähler aufweist. Zudem umfasst die Liga lediglich elf Teams – das lässt noch etwas Luft im engen Zeitfenste­r der Corona-Krise.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Coach David Horscht hat mit dem Haaner TV nach sechs Partien einen schweren Stand in der Verbandsli­ga-Gruppe 2.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Coach David Horscht hat mit dem Haaner TV nach sechs Partien einen schweren Stand in der Verbandsli­ga-Gruppe 2.
 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Trainer André Wernicke unterlag mit der HSG Adler in eigener Halle zum Auftakt dem aktuellen Spitzenrei­ter TuS Königsdorf.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Trainer André Wernicke unterlag mit der HSG Adler in eigener Halle zum Auftakt dem aktuellen Spitzenrei­ter TuS Königsdorf.

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