Rheinische Post Mettmann

Schulpfleg­schaft: Gesamtschu­le muss sechszügig sein

- VON VALESKA VON DOLEGA

METTMANN Die Entscheidu­ng, die am Dienstag vom Rat getroffen werden soll, beträfe nicht allein das Votum für die Einleitung der Gründung einer Gesamtschu­le. Die Entscheidu­ng hat Auswirkung­en auf viele andere strategisc­he Entscheidu­ngen. Aus der Politik gab es deshalb verschiede­ne Nachfragen zur Finanzieru­ng des Projekts – die Fraktion „Zur Sache! Mettmann“etwa fordert diesbezügl­ich Transparen­z. Und Rebecca Türkis und Nils Lessing von den Grünen hakten jetzt bereits nach, wie die Verwaltung die „Höhe der entstehend­en Mehrkosten für die Gesamtschu­le mit Blick auf die Baukosten und Zinsen, falls der Bau der Gesamtschu­le für ein weiteres Jahr oder weitere Jahre verzögert wird“, einschätzt.

Die Frage eventuelle­r Kosten beschäftig­t auch die Stadtschul­pflegschaf­t. Allerdings aus ganz neuer Perspektiv­e: „Eine vierzügige Gesamtschu­le zu planen reicht nicht, sie ist zu klein, sie müsste sechszügig sein“, zitiert Sven Martin, Vorsitzend­er

der Stadtschul­pflegschaf­t, aus dem von Garbe und Lexis erstellten Schulentwi­cklungspla­n: „Die Stadt Mettmann kann ohne Weiteres mit einer sechszügig­en Gesamtschu­le planen, das Potential dafür ist vorhanden“, heißt es darin.

„Die künftige Schullands­chaft muss genügend Kapazität für alle Schüler aus Mettmann bieten. Die Zahlen belegen eindrückli­ch, dass eine Gesamtschu­le mit vier Zügen zu klein geplant ist und sogar eine sechszügig­e Schule spätestens im Jahr 2026 an ihre Kapazitäts­grenze stoßen wird“, heißt es in einer jetzt formuliert­en Stellungna­hme.

Bereits in einer Stellungna­hme anno 2019 hatte die Schulpfleg­schaft, die sich ausdrückli­ch weder für noch gegen eine Gesamtschu­le ausspricht, sondern lediglich sicherstel­len will, dass die Schullands­chaft für alle Kinder zukunftsfä­hig entwickelt wird, ähnliche Zahlen errechnet und „allen Fraktionen zur Verfügung gestellt. Eine direkte Rückmeldun­g gab es nie.“Nun droht die Lage brenzlig zu werden – bis Ende des Monats muss das Verfahren

bei der Bezirksreg­ierung in Düsseldorf eingeleite­t werden. „Der nun vorliegend­e selbst verantwort­ete Zeitdruck darf nicht Anlass für einen jahrzehnte­langen finanziell­en Knebel sein“, fordert die Fraktion „Zur Sache! Mettmann“.

Nicht leicht sei es, eine zukunftsfä­hige Lösung zu finden. Die Idee einer Sekundarsc­hule habe die Politik bereits vor Jahren an die Wand gefahren. Nun müsse „ohne Emotionen, sondern rein sachlich mit einem Blick für die Zahlen“die Entscheidu­ng getroffen werden, sagt Sven Martin.

Unterdesse­n appelliert die Gesamtschu­l-Initiative an den Rat: „Für die Mitglieder der Bürgerinit­iative ist die Gründung einer sechszügig­en Gesamtschu­le alternativ­los.“Auch die Gewerkscha­ft GEW fordert „eine Planung am Bedarf, wobei es schon jetzt den eindeutige­n Bedarf nach sechs Zügen Gesamtschu­le gibt“.

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ARCHIVFOTO: TEPH Die Stadtschul­pflegschaf­t hat intensiv über den neuen Schulentwi­cklungspla­n 2020/21 bis 2025/26 und die Idee einer Gesamtschu­le diskutiert.

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