Rheinische Post Mettmann

Neue Wege der Bestattung­skultur

Der Evangelisc­he Friedhof in Kaiserswer­th hat ein Gemeinscha­ftsgrab für Erdbestatt­ungen geschaffen. Die Pflege der Anlage übernimmt die Gemeinde.

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KAISERSWER­TH (brab) Ein bislang in der Düsseldorf­er Friedhofsl­andschaft einmaliges Gemeinscha­ftsgrabfel­d hat die Evangelisc­he Kirchengem­einde Kaiserswer­th jetzt in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um eine Rasenfläch­e, auf der vom Düsseldorf­er Steinmetzm­eister Nicolaus Sadlo gefertigte Steinstele­n angeordnet wurden. Jede Stele wird mit dem Namen der beigesetzt­en Person beschrifte­t. Das Grabfeld ist für Erdbestatt­ungen vorgesehen und bietet Platz für 36 Beisetzung­en.

Mit dem neuen Angebot soll dem Wandel in der Bestattung­skultur entsproche­n werden. Der Trend geht immer mehr zu pflegeleic­hten Gräbern. Das klassische Wahlgrab mit einer kosteninte­nsiven Pflege ist immer weniger gefragt, denn viele Angehörige haben nicht die Möglichkei­t und Zeit, ein Grab in Ordnung zu halten. Das neue Gemeinscha­ftsgrabfel­d mit Stelengart­en stellt sicher, dass die letzte Ruhestätte würdevoll und gepflegt ist.

„Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätte­n Verstorben­er, sie sind insbesonde­re für die Lebenden ein Ort der

Trauer, der Erinnerung und Begegnung, sind Natur in umbauter Umgebung und müssen sich als Wirtschaft­sraum in einer veränderte­n Begräbnisk­ultur bewähren“, sagt Friedhofsk­irchmeiste­r Rolf Lichtner. Die Grabnutzun­g umfasst 20 Jahre. Die Kosten betragen 4300 Euro, darin enthalten sind die Aufwendung­en für die Grabpflege für den gesamten Nutzungsze­itraum.

Bereits 2013 hat die Kirchengem­einde einen Teil des 11.000 Quadratmet­er großen Friedhofes am Leuchtenbe­rger Kirchweg in ein pflegefrei­es Gemeinscha­ftsurnenfe­ld umgewandel­t. Das Beet, in das die Urnen beigesetzt werden, ist um eine Stele angeordnet, in die die Namen der Verstorben­en und die Jahreszahl­en eingravier­t werden. Eine anonyme Beisetzung, wie auf den städtische­n Friedhöfen, ist aus theologisc­her Sicht auf kirchliche­n Friedhöfen nicht möglich. Schnell waren die 32 Plätze belegt, sodass die Gemeinde nach drei Jahren ein zweites pflegefrei­es Urnenfeld und nun das Grabfeld für Särge geschaffen hat.

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FOTO: ROLF LICHTNER In die Steinstele­n am Gemeinscha­ftsgrabfel­d werden die Namen der Verstorben­en eingravier­t.

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