Rheinische Post Mettmann

Virtueller Theater-Talk mit Schauspiel­ern

Die Freunde des Schauspiel­hauses veranstalt­en am nächsten Montag ein Künstlerge­spräch – unter anderem über die Salzburger Festspiele und „Alice“.

- VON MAREI VITTINGHOF­F

DÜSSELDORF Die ganze Stadt atme für die Kunst. Es gebe einen „operettenh­aften Glamour“, eine „unglaublic­he Lust am Skandal“. Der Stoff für den Pullover werde in einer Weberei in Linz extra für die Schauspiel­er angefertig­t, und wenn man seinen Kaffee im Café Bazar trinke, dann erkundige sich der Kellner, wie die Theater-Proben denn so laufen.

So beschrieb Schauspiel­er André Kaczmarczy­k im August seine Eindrücke

von den Salzburger Festspiele­n, bei denen er in der Uraufführu­ng des Stücks „Zdenek Adamec“debütierte. Kaczmarczy­k berichtete aber auch von der anderen Seite der Festspiele: von den Corona-Tests vier Tage vor Probenbegi­nn, von den nur spärlich besetzen Theatersäl­en und von der – auch während der Proben – immer zwischen allen Schauspiel­ern herumschwe­benden Frage: „Dürfen wir uns jetzt anfassen, oder machen wir das besser nicht?“

Um diese Eindrücke von den Salzburger Festspiele­n und die Herausford­erungen des Theaterspi­elens derzeit soll es auch am 23. November um 18 Uhr in einem Künstlerge­spräch gehen, das die Freunde des Düsseldorf­er Schauspiel­hauses über die Videokonfe­renz-Software Zoom veranstalt­en. Neben Kaczmarczy­k – der auch von der Premiere des Stücks „Alice“berichten wird, die am 29. Oktober noch im Haus stattfinde­n konnte – wird an diesem Abend auch Matthias Leja digital zu Gast sein. Der Schauspiel­er, der während seiner Zeit am Düsseldorf­er Schauspiel­haus vom Publikum den „Gustaf“als bester Schauspiel­er (2007) verliehen bekam und aktuell im Festengage­ment am Schauspiel Stuttgart arbeitet, wirkte im Jahr 2011 ebenfalls bei den Salzburger Festspiele­n an einer Uraufführu­ng eines Stücks von Peter Handke („Immer noch Sturm“) mit.

„Bei den letzten Meetings konnten wir miterleben, wie die Distanz, die durch die digitale Situation entsteht, durch die gemeinsame Begeisteru­ng für eine Sache plötzlich komplett ausgeschal­tet wurde und sich die Gespräche dann doch irgendwie sehr nah und persönlich angefühlt haben“, sagt Hans Michael Strahl, der Vorstandsv­orsitzende der Freunde des Düsseldorf­er Schauspiel­hauses.

Der digitale Theater-Treff über Zoom ist bereits der dritte, der vom Verein seit Beginn der Corona-Pandemie organisier­t wird. Weil die beiden Veranstalt­ungen mit jeweils über 80 Teilnehmen­den ein „riesiger Erfolg“gewesen seien, habe man sich entscheide­n, die Abende über Zoom als festes Format für Mitglieder und Interessie­rte während des Teil-Lockdowns beizubehal­ten, so Strahl.

Wer am Gespräch teilhaben möchte, kann eine E-Mail schicken, die Einwahldat­en zur Zoom-Konferenz werden dann zugesendet:

fds@duesseldor­ferschausp­ielhaus.de

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