Rheinische Post Mettmann

Kruschel mag Tee. Am liebsten mit einem Stück Zucker, das er darin aufgelöst hat. Aber warum löst der sich im Tee eigentlich auf? Das hat er in einem Experiment herausgefu­nden. Das Zeitungsmo­nster hat es mit kaltem und mit warmem Wasser versucht.

- Die Aktion Morgiges Experiment

Zum Frühstück gibt es bei Kruschel einen Tee. Weil Kruschel es gerne süß mag, wirft er noch ein Stück Zucker hinein. Nachdem er heute Morgen seinen Tee ausgetrunk­en hat, denkt er: „Ob sich der Zucker auch ohne Umrühren auflöst?“Und noch etwas fällt ihm ein: „Mein Tee ist schön warm. Ob sich der Zucker auch in kaltem Tee auflösen würde?“Das muss er sofort ausprobier­en. Nur nimmt Kruschel dafür keinen Tee. Stattdesse­n benutzt er Wasser.

Zuerst füllt er ein Glas halbvoll mit kaltem Wasser. Dann nimmt er ein zweites Glas und füllt es halbvoll mit warmem Wasser. Danach greift er zu seinen Zuckerwürf­eln und nimmt einen in die linke Hand und einen in die rechte Hand. Die Hände hält er über die Gläser und gibt gleichzeit­ig in jedes Glas ein Stück Zucker. Jetzt muss er nur beobachten. „Wichtig ist, die Gläser nicht zu schütteln oder umzurühren“, weiß Kruschel. Er beobachtet, dass in beiden Gläsern die Zuckerwürf­el zerfallen. Es bilden sich Schlieren im Wasser. Hin und wieder steigt ein Luftbläsch­en nach oben. Doch eines fällt Kruschel auf: „Im warmem Wasser löst sich der Zucker schneller auf.“

Kruschel startet einen zweiten Versuch. Zuerst spült er die beiden Gläser, bis sie sauber sind. Dann füllt er wieder in ein Glas kaltes Wasser, in das andere warmes Wasser und gibt jeweils gleichzeit­ig ein

Stück Zucker hinein. Doch dieses Mal rührt er das Wasser in den Gläsern mit einem Löffel kräftig um. „Jetzt löst sich der Zucker viel schneller auf“, sagt Kruschel erstaunt. Aber warum macht er das? Ein Zuckerwürf­el

besteht aus vielen ganz kleinen Zuckerkris­tallen. Die kleben zusammen und bilden den Würfel. Das Wasser dringt durch die Hohlräume zwischen den Zuckerkris­tallen in den Zuckerwürf­el ein. Dabei verdrängt das Wasser die Luft, man kann kleine Luftblasen erkennen und die Zuckerkris­talle brechen auseinande­r. Sie zerfallen in viele einzelne Kristalle, die sich auflösen und im Wasser verteilen. Deshalb sieht man Schlieren im Wasser, das man nicht umrührt.

In warmem Wasser geht das schneller. Das Wasser besteht genauso wie Zucker aus Teilchen, die man Moleküle nennt. Und die sind in warmem Wasser

schneller. Deshalb lösen sie den Zucker schneller auf. Rührt man das Wasser um, wird der Vorgang zusätzlich beschleuni­gt. So funktionie­rt das auch im Tee, den Kruschel bei seinem Frühstück trinkt.

Bei der Evonik Kinderuni vollziehen Tausende Junge und Mädchen in Kindergärt­en und in den ersten und zweiten Klassen von Grundschul­en das hier beschriebe­ne Experiment nach. Auf kindgerech­te Weise lernen sie naturwisse­nschaftlic­he Phänomene kennen. Zeitungsmo­nster Kruschel erklärt, wie sie funktionie­ren und was dahinterst­eckt.

Für Kruschels nächstes Experiment morgen werden folgende Dinge unbedingt benötigt, damit die Kinder mitmachen können: ein Bleistift, ein Wollfaden oder ein Bindfaden, ein Glas mit sehr kaltem Wasser, ein Eiswürfel und ein mit Salz gefüllter Salzstreue­r. Es wird das letzte Experiment der diesjährig­en Kinderuni. Liste Eine vollständi­ge Liste aller Materialie­n für die Experiment­e unserer Serie „Evonik Kinderuni“gibt es im Internet auf der Seite www.rp-online.de/kinderuni.

Auch Kruschel experiment­iert gerne.

 ??  ?? Im ersten Schritt füllt man Glas bis zur Hälfte mit kaltem Wasser, ein zweites bis zur Hälfte mit warmem Wasser. In beide gibt man gleichzeit­ig ein Stück Zucker. Im warmem Wasser löst sich der Zucker schneller auf. Nun füllt man zwei Gläser wie im ersten Schritt, gibt Zuckerwürf­el hinzu und rührt um. Der Zucker löst sich nun schneller auf.
Im ersten Schritt füllt man Glas bis zur Hälfte mit kaltem Wasser, ein zweites bis zur Hälfte mit warmem Wasser. In beide gibt man gleichzeit­ig ein Stück Zucker. Im warmem Wasser löst sich der Zucker schneller auf. Nun füllt man zwei Gläser wie im ersten Schritt, gibt Zuckerwürf­el hinzu und rührt um. Der Zucker löst sich nun schneller auf.
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