Paketfahrerin beißt Autofahrerin auf der Talstraße
DÜSSELDORF /(wuk) Mit einer angeblich bissigen Paket-Zustellerin (27) hatte am Mittwoch das Amtsgericht zu tun. Laut Anklage war sie an einem Maiabend 2019 auf der Talstraße wegen ihres geparkten Lieferwagens in Streit mit einer Autofahrerin geraten, hatte sie übelst beleidigt, hatte per Sidekick ins Auto getreten – und als die Frau ausstieg, soll ihr die Angeklagte noch in einen Finger gebissen haben.
„Das ist mir alles völlig unbekannt“, winkte die 27-Jährige ab. Also muss zum nächsten Prozesstermin die Autofahrerin als Zeugin vorgeladen werden .„Ich hab’ als Paketfahrerin doch keine Lust, mich mit irgendwelchen Mädchen herumzustreiten“, kam es trotzig von der Anklagebank. Doch widerstrebend erklärte sich die 27-Jährige bereit, Details zu schildern. Die Autofahrerin habe sie „angemacht“, weil ihr Lieferwagen angeblich behindernd geparkt war. „Ich habe geackert wie ein Tier, um meine Tour zu schaffen“, hielt die Angeklagte dagegen – und gab zu, die Autofahrerin lauthals beleidigt zu haben, wobei „Schlampe“noch die harmloseste ihrer Formulierungen war. Aber dann mit Schnürstiefeln gegen das Auto getreten oder gar per Sidekick auf die Fahrerin eingetreten zu haben – das leugnete die Angeklagte. Dabei hatte ein Anwohner aus einem oberen Stockwerk ein Video des Vorfalls gedreht. Als die Aufnahme im Gerichtssaal vorgespielt wurde, erklärte die Angeklagte plötzlich, die Autofahrerin habe sie „ja auch beleidigt und mich an den Haaren gezogen“. Davon war auf dem Video-Mitschnitt nichts zu hören oder zu sehen. Die Aktion ging laut Video allein von der Angeklagten aus, die nicht merkte, dass eine Kamera mitlief. Allein die Video-Sequenz, die im Gerichtssaal vorgespielt wurde, war minutenlang. Hätte sich die Angeklagte nicht mit ihrem Streit mit der Autofahrerin aufgehalten, hätte sie in dieser Zeit sogar mehrere Pakete zustellen können.