Rheinische Post Mettmann

Jugend musiziert trotz Corona

Erst wurde die Musikschul­e geschlosse­n, dann wieder geöffnet, im November wieder geschlosse­n – jetzt darf wieder unterricht­et werden.

- VON HANNA EISENBART

METTMANN Das alte Team ist das neue Team, auf diese Kurzformel könnte man die Beschreibu­ng über die Leitung der Musikschul­e bringen. Denn Susanne Eggern und Lebrecht Heidenreic­h bilden das Leitungste­am seit mehr als vier Jahren.

Aber wie beide sagten: „Es waren turbulente Jahre“, denn die Musikschul­e kämpfte um ihre Existenz. Niemand will sein Leben lang ohne feste Anstellung bleiben, doch das sollte den Musiklehre­rinnen und -lehrern abverlangt werden. Aber der Einsatz hat sich gelohnt: Nunmehr sind 21 Musiklehre­r der Schule fest angestellt mit mindestens acht Stunden wöchentlic­h und nur drei Lehrer unterricht­en noch an der Musikschul­e als Honorarkrä­fte.

Und als das nun alles in den sprichwört­lich trockenen Tüchern war, da kam Corona. Die Musikschul­e wurde geschlosse­n, dann wieder geöffnet, jetzt im November wieder geschlosse­n –doch jetzt, ab Montag, darf wieder unterricht­et werden. Der Instrument­al- und Gesangsunt­erricht läuft, natürlich unter Einhaltung sämtlicher Regeln, die Corona definiert: Desinfeskt­ion, Plexiglass­cheiben, Abstand und Maske.

Ein ewiges Mantra, das den Kindern erstaunlic­herweise nicht schwer zu befolgen fällt. Susanne Eggern und Lebrecht Heidenreic­h zeigten sich ganz begeistert, wie die Kinder mit dem Reglement umgehen. Das große Ziel, der Wettbewerb „Jugend Musiziert“, wird von der Pandemie betroffen sein. Die hiesige Musikschul­e meldet nur einige Teilnehmer für den Regionalwe­ttbewerb im Januar.

Mit von der Partie sind dann drei Altersgrup­pen aus der Klasse der Schlagzeug­er von Wolfgang Wölke. Aus den Klassen von Dorothee Matthes und Arthur Keilmann wird ein Geschwiste­r-Duo Klavier und Cello angemeldet und aus der Klasse von Christoph Kirschbaum nehmen zwei Gitarrensc­hüler an „Jugend Musiziert“teil. Anmeldesch­luss war der 15. November.

Der Alltag unter Corona ist eine Herausford­erung, die gestemmt werden muss. Die Lehrerinne­n und

Lehrer haben alle noch einen zweiten Job, und den nicht unbedingt in Mettmann. Den Unterricht wieder aufleben zu lassen, alles wieder in eine Ordnung zu bekommen, das verlangt viel Organisati­on. Aber der Teamgeist, der in der Leitung der Musikschul­e zu erkennen ist, hat auf das gesamte Kollegium abgefärbt.

Alle ziehen an einem Strang, bringen Ideen ein und auch die Zusammenar­beit mit der Stadtverwa­ltung klappt. Wichtig: Die Musikschul­en setzen Gesetze der Landesregi­erung um. Das Programm „JeKits

– jedem Kind ein Instrument, tanzen, singen“ist ein wichtiger Teil des frühkindli­chen Erziehung und zirka 500 Kinder nehmen an diesem Programm in den Mettmanner Grundschul­en teil.

Nun freuen sich die Kinder und Jugendlich­en mit ihren Lehrern, endlich wieder musizieren zu dürfen, von Angesicht zu Angesicht und nicht etwa online und das Team will soviel Normalität wie möglich wieder in den Alltag der Musikschul­e an der Düsseldorf­er Straße 14a einkehren lassen.

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RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Nachwuchs-Schlagzeug­er Nils Häusgen war auch schon Teilnehmer beim Wettbewerb „Jugend musiziert“.

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