Mit zweierlei Maß gemessen
Kardinal Woelki
desinfiziert. Die zweite Hälfte der Schüler erhält Unterricht von 13 bis 17 Uhr. Und das eine Woche. In der nächsten Woche wird gewechselt: die Frühschicht auf Spätschicht und die Spätschicht auf Frühschicht. Die Lehrer der Frühschicht geben auch den gleichen Unterricht auf Spätschicht. Nebenfächer werden ausgedünnt. Die Lehrer hätten somit einen Achtstundentag. Berücksichtigt man die Pausen, wäre die effektive Arbeitszeit noch kürzer als in der freien Wirtschaft. Besondere Situationen erfordern auch besondere Maßnahmen. Bei einer halbierten Klassenstärke sind die Abstandsregeln auch leichter einzuhalten. Falls in einer Klassenhälfte ein Schüler positiv auf Corona getestet würde, bräuchte auch nur die Hälfte der Schüler in Quarantäne. Für die andere Hälfte könnte dann der Unterricht auf Frühschicht weiterlaufen. Für die in Quarantäne befindlichen Schüler wird der Unterricht so weitergeführt wie zur Quarantänezeit.
Ich habe nicht verstanden, wie Kardinal Rainer Maria Woelki einen Priester namentlich in der Rheinischen Post vorverurteilt hat, der kurze Zeit später von einem Gericht freigesprochen worden ist. Bei der Veröffentlichung des Gutachtens zur Missbrauchsstudie gefällt dem Erzbischof von Köln das Ergebnis nicht? Wie glaubwürdig ist unsere Amtskirche noch, wenn der Kardinal so mit zweierlei Maß misst? Eine öffentliche Zurücknahme der Anschuldigungen im ersten Fall gibt es bis heute nicht.
Wie zuvor in Frankreich haben nun in Wien islamistische Terroristen wieder zugeschlagen. Vier Menschen wurden grausam im Namen Allahs aus ihrem und dem Leben ihrer Familien gerissen. Und die islamischen Gemeinschaften in Europa schweigen weithin. Ich frage mich, warum sich hiesige Islamverbände so schwer damit tun, Gewalt im Namen Gottes als einen verabscheuenswürdigen Akt der Gotteslästerung zu brandmarken. Und warum entziehen sie in einer gemeinschaftlichen Aktion dem Dschihadismus nicht endgültig die theologische Grundlage? Seit Jahren vermisse ich den Aufschrei der islamischen Welt gegen ungeheuerliche Verbrechen wie jetzt wieder in Wien oder in Frankreich. Staat und Gesellschaft müssten meines Erachtens sehr viel deutlicher auf einer klaren Distanzierung von jeglichem Dschihadismus aufseiten der muslimischen Organisationen bestehen. Sonst habe ich wirklich die Befürchtung, dass irgendwann unsere bürgerliche wie religiöse Freiheit dahin sein wird.
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