Rheinische Post Mettmann

Mit zweierlei Maß gemessen

Kardinal Woelki

- Dieter Dörne per Mail Elke Bücken Monheim Franz Maria Werhahn Düsseldorf

desinfizie­rt. Die zweite Hälfte der Schüler erhält Unterricht von 13 bis 17 Uhr. Und das eine Woche. In der nächsten Woche wird gewechselt: die Frühschich­t auf Spätschich­t und die Spätschich­t auf Frühschich­t. Die Lehrer der Frühschich­t geben auch den gleichen Unterricht auf Spätschich­t. Nebenfäche­r werden ausgedünnt. Die Lehrer hätten somit einen Achtstunde­ntag. Berücksich­tigt man die Pausen, wäre die effektive Arbeitszei­t noch kürzer als in der freien Wirtschaft. Besondere Situatione­n erfordern auch besondere Maßnahmen. Bei einer halbierten Klassenstä­rke sind die Abstandsre­geln auch leichter einzuhalte­n. Falls in einer Klassenhäl­fte ein Schüler positiv auf Corona getestet würde, bräuchte auch nur die Hälfte der Schüler in Quarantäne. Für die andere Hälfte könnte dann der Unterricht auf Frühschich­t weiterlauf­en. Für die in Quarantäne befindlich­en Schüler wird der Unterricht so weitergefü­hrt wie zur Quarantäne­zeit.

Ich habe nicht verstanden, wie Kardinal Rainer Maria Woelki einen Priester namentlich in der Rheinische­n Post vorverurte­ilt hat, der kurze Zeit später von einem Gericht freigespro­chen worden ist. Bei der Veröffentl­ichung des Gutachtens zur Missbrauch­sstudie gefällt dem Erzbischof von Köln das Ergebnis nicht? Wie glaubwürdi­g ist unsere Amtskirche noch, wenn der Kardinal so mit zweierlei Maß misst? Eine öffentlich­e Zurücknahm­e der Anschuldig­ungen im ersten Fall gibt es bis heute nicht.

Wie zuvor in Frankreich haben nun in Wien islamistis­che Terroriste­n wieder zugeschlag­en. Vier Menschen wurden grausam im Namen Allahs aus ihrem und dem Leben ihrer Familien gerissen. Und die islamische­n Gemeinscha­ften in Europa schweigen weithin. Ich frage mich, warum sich hiesige Islamverbä­nde so schwer damit tun, Gewalt im Namen Gottes als einen verabscheu­enswürdige­n Akt der Gottesläst­erung zu brandmarke­n. Und warum entziehen sie in einer gemeinscha­ftlichen Aktion dem Dschihadis­mus nicht endgültig die theologisc­he Grundlage? Seit Jahren vermisse ich den Aufschrei der islamische­n Welt gegen ungeheuerl­iche Verbrechen wie jetzt wieder in Wien oder in Frankreich. Staat und Gesellscha­ft müssten meines Erachtens sehr viel deutlicher auf einer klaren Distanzier­ung von jeglichem Dschihadis­mus aufseiten der muslimisch­en Organisati­onen bestehen. Sonst habe ich wirklich die Befürchtun­g, dass irgendwann unsere bürgerlich­e wie religiöse Freiheit dahin sein wird.

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