Rheinische Post Mettmann

Entspannt einkaufen beim Late-Night-Shopping

Händler und Kunden ziehen eine positive Bilanz. Den Kunden gefällt, dass es nicht so hektisch ist wie beispielsw­eise an Samstagen.

- VON SANDRA GRÜNWALD

METTMANN Über Mettmann stand eine goldene Mondsichel am Himmel und schien wohlwollen­d auf die lange Einkaufsna­cht herunterzu­blicken. Bis um 21 Uhr konnte am Freitag in der Mettmanner Innenstadt eingekauft werden.

Die teilnehmen­den Einzelhänd­ler hatten rote Teppiche für ihre Kunden ausgelegt und Kerzen entzündet, die einen heimeligen Schein verbreitet­en. Es war das vierte Late-Night-Shopping und doch war in diesem Jahr alles an-ders. Wegen Corona konnten viele gewohnten Aktionen nicht stattfin-den. Doch die Einzelhänd­ler ließen sich davon nicht abschrecke­n.

Not macht eben erfinderis­ch. Und so hatten sie sich eben andere Attraktion­en für ihre Kunden einfallen lassen. „Normalerwe­ise haben wir immer eine Bar hier“, erzählt Martina Michalke vom Modegeschä­ft Frieda’s. „Das ist wegen Corona natürlich nicht möglich. Deshalb gibt es heute selbstgema­chten Eierlikör und selbstgebr­annte Mandeln, die die Kunden mitnehmen können. Als Ersatz für das fehlende Bargescheh­en.“

Vor allem winterlich­e Jacken und Mäntel waren angesichts sinkender Temperatur­en bei den Kundinnen gefragt. Trotz Maskenpfli­cht und Abständen war immer etwas los in Frieda’s Modegeschä­ft. „Es wird gut angenommen“, freut sich Martina Michalke über den regen Zulauf am späten Abend. „Wir waren erst ein bisschen unsicher, ob die Leute sich trauen, aber wir hatten schon viel zu tun.“

Gerade, weil das Geschäft die letzte Zeit eher zäh laufe, freut sich Martina Michalke, dass das Late-Night-Shopping die Menschen in die Innenstadt und in die Geschäfte locken kann. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man so etwas auf die Beine stellt und die Leute dann auch kommen“, sagt sie. Manuela Siefers trägt eine Einkaufstü­te mit sich. Sie ist bereits fündig geworden.

„Ich habe die Gelegenhei­t genutzt, um mir in Ruhe ein etwas wärmeres Shirt zu kaufen“, berichte sie. Das Late-Night-Shopping ist für sie eine gelungene Aktion. „Ich freue mich da immer drauf, weil die Stimmung so entspannt ist, bei den Verkäufern und den Kunden. Es ist anders als an einem Samstagvor­mittag.“

Vor dem Blumengesc­häft Speck ist schon fast Weihnachte­n, dort verbreiten Weihnachts­deko, Adventskrä­nze,

Tannenzwei­ge und natürlich Kerzen eine feierliche Atmosphäre. „Wir sind hoch motiviert“, erklärt Elke Speck. Am Late-Night-Shopping beteiligen sie

sich gerne, obwohl Corona sie gar nicht so schlimm trifft, wie es das bei anderen Einzelhänd­lern tut. „Floristen haben nicht so hohe Ein-bußen, weil es sich die Leute daheim schön machen.“Und dazu gehören Blumen.

„Eine Kundin erzählte, dass sie das Geld, das sie früher für Glühwein ausgegeben hätte, nun in Blumen investiere­n würde“, berichtet Elke Speck. Die aktuellen Weihnachts­farben seien Rosa und Gold. „Aber auch Rot, ganz traditione­ll“, so Speck. Daneben seien vor allem „ganz verrückte Sachen“gefragt, wie beispielsw­eise ein Adventskra­nz, der mit güldenen Schuhen und Miniatur-Sektgläser­n geschmückt ist. „Verrückte Sachen in einem verrückten Jahr“, sagt Elke Speck.

Werner Rudkowski und seine Frau Barbara nutzen die lange Einkaufsna­cht für einen Abendspazi­ergang. „Es ist schön, wenn um diese Zeit noch Leben in der Innenstadt ist“, sagen die beiden, und ergänzen: „Klar, muss man vorsichtig sein, aber man kann auch mit Maske gemütlich einkaufen gehen.“Und bei Mondschein macht es noch mehr Spaß.

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RP-FOTOS: STEPHAN KÖHLEN Bis um 21 Uhr konnte am Freitag in der Mettmanner Innenstadt eingekauft werden. Die Freiheitst­raße war schön erleuchtet.
 ??  ?? Im Modegeschä­ft Frieda‘s ließ sich Kundin Michaela Arndt (links) von Inhaberin Martina Michalke bei der Auswahl beraten.
Im Modegeschä­ft Frieda‘s ließ sich Kundin Michaela Arndt (links) von Inhaberin Martina Michalke bei der Auswahl beraten.
 ??  ?? Auch Rebecca Türkis von den Mettmanner Grünen und ihr Mann Laurent Erre nutzten die deutliche verlängert­e Öffnungsze­it.
Auch Rebecca Türkis von den Mettmanner Grünen und ihr Mann Laurent Erre nutzten die deutliche verlängert­e Öffnungsze­it.

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