Rheinische Post Mettmann

Frauenchor Erkrath im Lockdown-Modus

Ihr Adventskon­zert mussten die Sängerinne­n absagen, aber hinter den Kulissen wird trotzdem weiter geprobt – ganz individuel­l.

- VON GUNDEL SEIBEL

ERKRATH Von August bis vor einigen Tagen noch haben die Verantwort­lichen des Frauenchor­s Erkrath noch euphorisch an der Verwirklic­hung des Adventskon­zerts im Dezember dieses Jahres gearbeitet. Nun aber mussten sie aufgeben. Das Konzert ist abgesagt.

„Es soll nicht sein“, sagt Monika Krüger, die Vereinsvor­sitzende des Frauenchor­s. Und dabei hatten sie ihre Vorbereitu­ngen voll und ganz auf die Pandemie-Beschränku­ngen eingestell­t. Die Stadthalle­n-Besucherza­hl wurde ebenso reduziert wie die Anzahl der Sängerinne­n, die mit Mikro und Abstand auf der Bühne auftreten sollten.

Die Stadt Erkrath hatte die Stadthalle für Stellprobe­n bereitgest­ellt. Auch die Sänger des MGV Sängergesa­ngvereins, die am Konzert mitwirken wollten, waren bei den Proben dabei. Monika Krüger hat die vielen Vorbereitu­ngen mit viel Herzblut vorangetri­eben. Sie hat Gespräche mit den Verantwort­lichen der Stadt geführt ebenso wie mit den engagierte­n Künstlern. Viel war

Am Programm für die Düsseldorf­er Beteiligun­g des internatio­nalen Theaterpro­jektes „Theater der Welt“war der Frauenchor Erkrath beteiligt.

Der Komponist Scullin hatte „Himmelsklä­nge“komponiert, die 14 Chorsänger­innen singen durften. Die gebündelte­n Töne sollen aus einem Hubschraub­er-Lautsprech­er „vom Himmel fallen“, mitten in Düsseldorf. Alles fiel der Pandemie zum Opfer. Das Musikspekt­akel soll nächstes Jahr nachgeholt werden.

zu bedenken. Enttäuscht ist die Vereinsvor­sitzende jetzt vielleicht am meisten.

„Aber wir müssen vernünftig sein und in die Zukunft schauen“, sagt sie und plant schon ein besseres 2021. Da das chorische Singen und die regelmäßig­en Treffen nicht möglich sind, muss jetzt eine andere Lösung gefunden werden. „Wir singen trotzdem“, sag Monika Krüger. Dazu ist regelmäßig­e Stimmbildu­ng unerlässli­ch. Bei Youtube gibt es unter „Einsingen um 9“die Möglichkei­t zum Probesinge­n, eine Schweizer Initiative. Monika Krüger hofft, dass möglichst viele Sängerinne­n die Empfehlung befolgen.

Und Chorleiter­in Elisabeth Fleger hat schon das Programm für das nächste Frühjahrsk­onzert in der Stadthalle erarbeitet. Sie spielt die Stücke am Klavier und singt dazu. Den Chormitgli­edern wird die Musik per Whatsapp zugeleitet. Jede kann nach Belieben proben, denn die Partituren wurden per E-Mail zur Verfügung gestellt. Ein kleines Konzert mit frühlingha­ften Liedern könnte schon am 15. Januar stattfinde­n, hofft Monika Krüger. Sie ist dankbar, dass Freunde, Konzertint­eressierte und Sponsoren die Treue halten.

Noch im Sommer hatten die Chordamen im großen Garten einer Mitsängeri­n am Erkrather Römerweg wöchentlic­h geprobt, hauptsächl­ich die Weihnachts­lieder für das Dezember-Konzert. Die vielen Chorereign­isse dieses Jahres, die ausfallen mussten, sollen nun in 2021 durchgefüh­rt werden. Die Einladung des französisc­hen Partnercho­rs Boucle d’Oise aus Cergy-Pontoise gilt auch für den kommenden Mai. Die Planungen und Reservieru­ngen bleiben bestehen.

So soll das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, das beide Chöre schon einstudier­t haben, in Cergy gesungen werden. Und am 12. Dezember 2021, dem 3. Advent, soll in der Erkrather Stadthalle dann endlich wieder ein Adventskon­zert aufgeführt werden. Das ist in Erkrath seit über 30 Jahren Tradition.

Treue Sänger wie der Bariton James Tolksdorf oder das Ehepaar Linda und Joe, die reisenden Musiker mit engen Beziehunge­n zum Frauenchor Erkrath, verspreche­n schon jetzt ihre Teilnahme.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Ulla Schnurpfei­l, Mitglied des Frauenchor­s Erkrath, beim heimischen Stimmtrain­ing.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Ulla Schnurpfei­l, Mitglied des Frauenchor­s Erkrath, beim heimischen Stimmtrain­ing.

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