Rheinische Post Mettmann

Wie Rösler Kownacki aufbaut

Der Stürmer kann wichtig für Fortuna werden – wenn Körper und Psyche mitspielen.

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DÜSSELDORF (gic/jol) Es war ein großer Moment für Dawid Kownacki: In der 84. Minute des Heimspiels gegen den SV Sandhausen wechselte ihn Fortunas Trainer Uwe Rösler ein, so dass er mithelfen konnte, den wichtigen 1:0-Sieg über die Zeit zu bringen. Die wirkliche Bedeutung des Augenblick­s ist dabei gar nicht so offensicht­lich: Schließlic­h hatte der polnische Nationalst­ürmer in dieser Saison schon einmal ein paar Minuten für Fortuna gespielt und dabei am 26. September gegen die Würzburger Kickers sogar den einzigen Treffer der Partie erzielt.

Doch bei dem 23-Jährigen ist alles etwas komplizier­ter. Denn Covid-19 hat neben der allseits bekannten

Gefährlich­keit für die Atmungsorg­ane eine weitere Tücke: Es ist absolut unerforsch­t, welche Spätfolgen die Infektion mit dem Coronaviru­s im Falle eines Krankheits­ausbruchs wie bei Kownacki hat. Prompt erlitt der Pole wenig später eine schwere Muskel- und Sehnenverl­etzung. Fortunas medizinisc­he Abteilung ging von einer monatelang­en Pause aus, doch endlich einmal wurden die schlimmste­n Ahnungen bei den Düsseldorf­ern nicht zur Realität: Nach nur fünf Wochen Pause konnte der junge Familienva­ter wieder ein paar Ligaminute­n absolviere­n.

„Ich denke, Dawid weiß genau, dass er nach ein paar Tagen Training eigentlich noch nicht in der körperlich­en Verfassung war, auf der Bank zu sitzen und sogar in einer solch wichtigen Phase ins Spiel hineinzuko­mmen“, sagt Rösler. „Daher weiß er auch, welch großer Vertrauens­beweis diese Einwechslu­ng von mir und dem gesamten Trainertea­m war. Wie sehr wir ihn schätzen und wie sehr wie ihn in dieser Phase des Fitwerdens unterstütz­en wollen.“

Große Szenen hatte Kownacki in seinen inklusive Nachspielz­eit elf Einsatzmin­uten nicht mehr, doch das war für ihn und auch seinen Trainer gar nicht so maßgeblich. „Es war ein erster Schritt, und Dawid ist klar, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat. Aber es war wichtig für ihn.“Womöglich auch für Fortuna.

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