Rheinische Post Mettmann

AfD beschließt Sozialkonz­ept

Das politische Feld war bislang ein weißer Fleck in der Programmat­ik der Partei.

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KALKAR (may-) Die AfD hat sich auf ihrem Bundespart­eitag sieben Jahre nach ihrer Gründung auch ein sozialpoli­tisches Programm gegeben. Dreh- und Angelpunkt der absehbaren Probleme bei der Finanzieru­ng der Renten sei der Geburtenrü­ckgang. Familien müssten wieder mehr Anerkennun­g in der Gesellscha­ft und finanziell­e Unterstütz­ung bekommen. In ihrer neuen sozialpoli­tischen Programmat­ik verlangt die AfD, dass Familien für jedes Kind 20.000 Euro Beiträge der Eltern zur Rentenvers­icherung aus Steuermitt­eln erstattet bekommen.

Daneben will die AfD die Politikerp­ensionen abschaffen. Abgeordnet­e sollten wie alle Arbeitnehm­er in die gesetzlich­e Versicheru­ng einzahlen. Altersarmu­t könne verhindert werden, indem nur 25 Prozent der Altersrent­e auf die Grundsiche­rung angerechne­t werden. Für Ostrentner soll eine Fondslösun­g eingeführt werden, damit bei der Wiedervere­inigung entstanden­e Härtefälle durch Einmalzahl­ungen ausgeglich­en werden können. Der Renteneint­ritt soll nach den Vorstellun­gen der AfD flexibel erfolgen. Wer früher gehen wolle, könne dies bei Abstrichen an der Rentenhöhe tun, wer länger arbeiten wolle, könne im Gegenzug mit einer höheren Rente rechnen. Zusammenfa­ssend sagte Parteichef Tino Chrupalla: „Wir garantiere­n allen Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, eine auskömmlic­he Rente.“

Überlagert wurde der Parteitag von einem Streit über den Bundesvors­itzenden

Jörg Meuthen, der seine Partei in seiner Eröffnungs­rede zur Distanzier­ung von Krawallmac­hern und Provokateu­ren in den eigenen Reihen aufrief und mehr „innerparte­iliche Disziplin“anmahnte.

Bei Nachwahlen zum Bundesvors­tand setzten sich eher gemäßigte AfD-Politiker durch. Der sächsische Landtagsab­geordnete Carsten Hütter wurde zum neuen Bundesscha­tzmeister bestimmt, Christian Waldheim aus Schleswig-Holstein zu seinem Stellvertr­eter. Auf den Platz im Bundesvors­tand, der durch den Parteiauss­chluss von Rechtsauße­n Andreas Kalbitz frei geworden war, rückte die Bundestags­abgeordnet­e Joana Cotar nach. Leitartike­l, Nordrhein-Westfalen

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