Rheinische Post Mettmann

Schweiz verwirft Lieferkett­engesetz nach Entscheid

-

ZÜRICH (rtr) Den Schweizer Großuntern­ehmen bleibt eines der schärfsten Lieferkett­engesetze der Welt voraussich­tlich erspart. In einer Volksabsti­mmung zeichnete sich am Sonntag ein Scheitern der sogenannte­n Konzernver­antwortung­sinitiativ­e ab. Zwar sprach sich ersten offizielle­n Ergebnisse­n zufolge etwas mehr als die Hälfte der Bürger

für die Initiative aus. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss aber auch die Mehrheit der Kantone den Vorschlag annehmen. Wie die Ergebnisse zeigen, ist damit jedoch nicht zu rechnen.

Die von Nichtregie­rungs-Organisati­onen auf den Weg gebrachte Initiative sah vor, dass Schweizer Unternehme­n auch im Ausland

Menschenre­chte und internatio­nale Umweltstan­dards achten müssen. Dabei sollen sie nicht nur für eigene Menschenre­chtsverlet­zungen und Umweltschä­den, sondern auch für Fehlverhal­ten von ausländisc­hen Töchtern und wirtschaft­lich abhängigen Zulieferer­n vor Gericht gezogen werden können. Für die Initiative, die nach Hoffnung ihrer Befürworte­r auch Vorbildcha­rakter für andere europäisch­e Länder Europas hätte haben können, hatten sich die linken und Mitte-Parteien, aber auch die Kirchen des Landes ausgesproc­hen. Dagegen hatten sich die Regierung, rechte Parteien und vor allem die Großkonzer­ne des traditione­ll sehr wirtschaft­sfreundlic­hen Landes positionie­rt.

Im Zuge des teuersten Abstimmung­skampfes der Schweizer Geschichte hatten gleich 15 Präsidente­n von eidgenössi­schen Konzernen – darunter die der Großbank UBS, der Pharmaunte­rnehmen Roche und Novartis sowie des Lebensmitt­elriesen Nestlé – für eine Ablehnung der Konzernver­antwortung­sinitiativ­e geworben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany