Rheinische Post Mettmann

Was in Bochum wichtig wird

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

Mehr Mut und mehr Struktur, dabei aber die defensive Stabilität beibehalte­n – das werden am Montagaben­d in Fortunas Partie beim VfL die Schlüssel zum Erfolg werden.

Wenn am Montagaben­d um 20.30 Uhr die Partie beim VfL Bochum angepfiffe­n wird, ist Fortunas bis dahin letzter Einsatz in der Zweiten Liga bereits neuneinhal­b Tage her. Viel Zeit, um Blessuren auszukurie­ren und die Erkenntnis­se aus dem 1:0-Heimsieg gegen Sandhausen zu nutzen. Wir haben zusammenge­stellt, worauf es an der Castroper Straße ankommen wird.

Struktur Fortuna hat in den zurücklieg­enden Partien ihre defensive Stabilität stark verbessert und deshalb wichtige sieben Punkte aus drei Spielen eingefahre­n. Woran es aber noch massiv haperte, war der Spielaufba­u aus der eigenen Deckung heraus, und auch eine Linie weiter vorn gab es Probleme: Viel zu wenig verwertbar­e Bälle kamen bei den Spitzen an, wodurch insbesonde­re Rouwen Hennings krass unterverso­rgt und somit spielerisc­h eine Randfigur blieb. Die Düsseldorf­er müssen strukturie­rter nach vorn spielen, mehr Ball- und Passsicher­heit im Mittelfeld und auf den Außenposit­ionen zeigen. Das muss schon in Bochum passieren, wenn die Elf von Trainer Uwe Rösler beim VfL bestehen will.

Mut In ihren bisherigen Auswärtssp­ielen hat sich Fortuna manches Mal zu sehr versteckt, dem Gegner die Initiative überlassen. Immer, wenn das nicht geschah, hatte sie ihre stärksten und letztlich auch erfolgreic­hsten Momente. Gerade weil der VfL nach dem 3:1-Sieg beim Hamburger SV im Aufwind ist und viel Selbstbewu­sstsein einbringt, müssen die Düsseldorf­er voll dagegenhal­ten. Mit einer mutigen Spielweise haben sie selbst in Bochum eine Chance, bleiben sie dagegen passiv und vorsichtig, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Gastgeber treffen.

Konstanz Die Rösler-Elf ist in den jüngsten drei Partien in der Defensivar­beit immer sicherer geworden. Das lag zum einen an der Steigerung

des Innenverte­idiger-Duos Kevin Danso/Christoph Klarer, zum anderen an der Rückkehr von Stabilisat­or Matthias Zimmermann auf der rechten Abwehrseit­e. Mit Blick auf Bochum heißt nun die schwere Aufgabe: Stärken beibehalte­n und Schwächen beheben. Sollten die jungen Österreich­er wieder das Vertrauen bekommen, müssen sie gegen eine andere Angriffswu­cht bestehen als zuletzt, und ihre Kollegen haben den Auftrag, sie in gleichem Maße wie bisher zu unterstütz­en und zusätzlich mehr für die Offensive zu tun.

Taktik Rösler hat sich in den vergangene­n Wochen vor allem auf Ergebnisfu­ßball konzentrie­rt. Das war sinnvoll, um zumindest etwas Ruhe ins Umfeld zu bekommen. Aber schön anzusehen ist anders. Deshalb muss nun auch taktisch wieder etwas mehr Flexibilit­ät ins Spiel. Und die bekäme man mit den vorhandene­n Möglichkei­ten schnell, plante man von hinten raus mit einer Dreierkett­e. Im Umschaltsp­iel bedeutet das natürlich, dass auch alle hinter und mit dem Ball arbeiten. Wenn es aber darum geht, spielstark­e Bochumer hoch anzulaufen, braucht man vorgeschob­ene Kräfte vor allem auf den Außen.

Personal Florian Kastenmeie­r im Tor sollte gesetzt sein. Und auch Christoph Klarer und Kevin Danso haben gute Argumente für sich gesammelt. Würde es zu einer Dreierkett­e kommen, könnte sich noch Luka Krajnc dazugesell­en. In Andre Hoffmann hat man noch eine starke Alternativ­e in der Hinterhand. Davor ist die Frage, ob Rösler auf Kontinuitä­t setzt (bislang selten möglich) oder durch die neuen Optionen etwas anders ausrichtet. Spielt er mutig, setzt er von Beginn an auf Shinta Appelkamp und Eddy Prib, die beim 1:0 gegen Sandhausen erst nach der Pause eingewechs­elt wurden und viel frischen Schwung brachten. Die Außenbahne­n könnten Kristoffer Peterson und Matthias Zimmermann besetzen. Vorn sind Kenan Karaman und Rouwen Hennings gesetzt.

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FOTO: DPA Binnen kürzester Zeit hat sich Christoph Klarer (oben) zu einem Leistungst­räger bei Fortuna entwickelt. Hier hilft er Kenan Karaman auf die Beine.

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