Handel zufriedener als erwartet
Für viele Geschäfte war der erste Adventssamstag zumindest ein Lichtblick.
DÜSSELDORF Gutes Wetter und eine von der Black Week angestoßene Kauflust haben am Samstag die Innenstadt zumindest zeitweise gut gefüllt. „Es hätte schlimmer kommen können“, bringt Carina Peretzke vom Handelsverband NRW die Rückmeldungen aus Düsseldorfer Geschäften auf den Punkt. So proppenvoll wie an den Adventssamstagen vor der Corona-Pandemie war es aber im Herzen der Landeshauptstadt nicht. Die Absage der klassischen Weihnachtsmärkte in Innen- und Altstadt sowie fehlende Touristen aus den Niederlanden und Großbritannien machten sich hier bemerkbar.
Kurze Schlangen und Wartezeiten gab es am Samstag aber trotz der besonderen Lage in diesem Jahr. So mussten Kunden beispielsweise vor der Filiale der Warenhauskette Hema in der Altstadt oder vor dem Deko-Spezialisten Butlers auf einen Einkaufskorb oder -wagen warten. Und gegen 15 Uhr verteilten sich rund 70 Kunden der Saturn-Filiale im Sevens an der Kö auf die Schlangen vor den Kassen.
„Bestimmte Geschäfte scheinen die Black-Friday-Umsätze mitgenommen zu haben und gaben am Samstagnachmittag an, dass der Vergleich mit dem entsprechenden Wochenende des Vorjahres sogar besser ausfällt“, sagt Peretzke. Möglich
sei zudem, dass die Kunden ihre Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr früher erledigten, um den frequenzstarken Tagen direkt vor Weihnachten zu entgehen.
Eine positive Bilanz zieht auch Karin Hammermann, die in Unterbilk einen Conceptstore rund um Kleidung, Dekoration und kleine Geschenke betreibt. „Bislang war der November trist und von deutlichen Umsatz-Rückgängen geprägt, dagegen ist der erste Adventssamstag ein Lichtblick“, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft im Lorettoviertel. Nun komme es darauf an, diesen Schwung für das Dezember-Geschäft zu nutzen, „damit nicht noch mehr Kunden zu den Online-Anbietern wechseln“.
Auch die Interessengemeinschaft
Kö will pro-aktiv um Kunden werben und startet am Montag eine Abfrage, welche Geschäfte sich eine verlängerte Öffnung am Donnerstag und Freitag bis 21 Uhr vorstellen können. „Ginge es nach mir, können wir damit versuchsweise bereits in dieser Woche beginnen“, sagt der Vorsitzende Peter Wienen.
Laut Verband sind die Erwartungen und Prognosen der Händler für den Dezember bislang verhalten. In der Abfrage an diesem Samstag hatten im gesamten Rheinland rund 40 Prozent der Teilnehmer angegeben, dass sie gerade einmal bis zu 40 Prozent der Frequenz des Vorjahres erreichen. Und rund die Hälfte der Befragten sieht den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäfts „eher negativ“.