Wird Uni-Rektorin Steinbeck Hochschulchefin des Jahres?
BILK Im ersten Anlauf hat es nicht geklappt. Doch vielleicht kann sich die Rektorin der Heinrich-Heine-Universität, Anja Steinbeck, im zweiten über die Auszeichnung als Hochschulmanagerin des Jahres freuen. Eine Ehrung, die vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Wochenzeitung „Die Zeit“an eine Führungspersönlichkeit verliehen wird, die besonderen Einfluss auf positive Veränderungsprozesse innerhalb ihrer Hochschule hat. In diesem Jahr stand zudem die Führung der Institutionen durch die Corona-Krise im Fokus der bundesweiten Vorauswahl.
Darin wird Anja Steinbeck dafür gelobt, dass es ihr in der ersten Amtszeit trotz kritischer Stimmen gelungen sei, die Idee der Bürgeruniversität zu verankern. „Die Heinrich-Heine-Universität versteht sich seitdem als gegenüber der Gesellschaft offene, dialogorientierte Forschungsstätte und Bildungseinrichtung, die ihre wissenschaftlichen Ergebnisse kommuniziert”, heißt es. Steinbecks vermittelnde Führungsqualitäten werden besonders erwähnt. „Bei Frau Steinbeck hat man das Gefühl, es spricht eine Person, die ihre Führungsaufgabe authentisch wahrnimmt, gleichzeitig alle einbezieht und sehr gut kommuniziert”, so die Jury.
Von ihren Kolleginnen und Kollegen werde sie als kooperativ, pragmatisch und orientierungsgebend beschrieben, in der Corona-Krise habe sie klar die Führungsrolle übernommen, aber auch alle Beteiligten einbezogen und eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit ermöglicht: „Die Strategie und das Krisenmanagement von Frau Steinbeck haben besonderen Wiedererkennungswert. Beides ist sehr persönlich, stringent und empathisch.“
Steinbecks Ziel sei es gewesen, soviel Betrieb in Wissenschaft und Lehre zu ermöglichen, wie es ein verantwortungsvoller Umgang mit der Pandemie zulasse. Dazu gehörte unter anderem die Umstellung von Präsenz- auf Digitallehre, aber auch die Einführung von Präsenzveranstaltungen mit dem Beginn des Herbstsemesters, gerade für Studienanfänger.
Seit Anfang der Krise sei es der Juristin ein Anliegen gewesen, Maßnahmen schnell und nachvollziehbar zu kommunizieren. Dafür habe sie alle zur Verfügung stehenden Kanäle genutzt, von den Sozialen Medien über Rundmails bis hin zu persönlichen Videobotschaften.
Die Nominierten wurden in drei Stufen ermittelt. Für die Vorauswahl waren unter anderem Daten vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Alexander-von-HumboldtStiftung ausgewertet worden. Dabei wurden Hochschulen identifiziert, die „starke positive Veränderungen aufweisen und daher als besonders entwicklungsstark“anzusehen sind. Anschließend wurden die betroffenen Hochschulleitungen zu Motivation und Zielsetzungen befragt, bevor eine Fachjury die Finalisten kürte.
Eine Jury, der unter anderen die ehemalige Bundesbildungsministerin Professorin Johanna Wanka angehört, wird über die Auszeichnung entscheiden, die am 2. Dezember digital in Berlin bekannt gegeben wird.