Müllgebühren steigen um 2,8 Prozent
Für 2021 besteht bei der Abfallentsorgung ein Mehrbedarf von 2,45 Millionen Euro. Die Stadt rechnet damit, dass der Erlös aus Wertstoffen weiter sinken wird. Die Hamsterkäufe von Toilettenpapier wirkten sich aber kurzzeitig positiv aus.
DÜSSELDORF Die Corona-Pandemie hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Kostenentwicklung der Abfallentsorgung für das Jahr 2021. Zum einen wurde der Gebührenhaushalt wegen der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer für das zweite Halbjahr 2020 auf 16 Prozent um 1,1 Millionen Euro, entlastet, zum anderen wurde aber auch mehr Müll produziert. Die Stadt führt dies unter anderem darauf zurück, dass während und in Folge des Corona-Lockdowns vermehrt zu Hause gearbeitet und nicht auswärts gegessen wurde. Dadurch seien höhere Entgelte bei der Entsorgung entstanden. Auch für 2021 wird weiterhin mit einem erhöhten Restabfallaufkommen gerechnet.
Entwicklung 2019/20 Die Restmüllmenge war 2019 niedriger ausgefallen als prognostiziert, im zweiten Quartal 2020 dann aber wegen der Corona-Pandemie gestiegen. Dementsprechend waren höhere Entgelte für die Entsorgung in der Müllverbrennungsanlage zu zahlen. Für 2021 rechnet die Stadt erneut mit einer Zunahme des Abfallaufkommens. Wegen einer stärkeren Nachfrage nach der Biotonne ist auch die Menge des Bioabfalls gestiegen. Ohne diese Entwicklung wäre die Restmüllmenge noch stärker gewachsen.
Die Markterlöse für Wertstoffe, insbesondere Altpapier, sind weiter gesunken. Ab Ende 2019 musste kurzfristig für die Entsorgung von Altpapier sogar zugezahlt werden. Als Folge der Toilettenpapier-Hamsterkäufe im Frühjahr stieg der Erlös kurzfristig auf über 50 Euro pro Tonne, ist aber danach wieder auf knapp über Null gefallen. Der Erlös aus der Altpapierverwertung dürfte in 2020 damit um rund eine Million Euro niedriger ausfallen als kalkuliert.
Die Menge an Sperrmüll ist ebenfalls mit Beginn der Pandemie stark gestiegen, sodass Mehrkosten entstehen. Die Stadt geht davon aus, dass viele Bürger die Zeit im Lockdown genutzt haben, ihren Haushalt „aufzuräumen“. Änderungen 2021 Der Service und die Stadtsauberkeit sollen sich verbessern, was mit Kosten verbunden ist. Der Recyclinghof in Flingern öffnet bereits von 8 bis 18 Uhr, die Höfe in Lohausen und Garath folgen voraussichtlich zum 1. März. Die Zusatzkosten hierfür wurden bereits 2020 einkalkuliert.
Für das nächste Jahr wird weiterhin mit niedrigen Wertstofferlösen gerechnet, insbesondere für Altpapier. Im Vergleich zum früheren Erlös-Niveau führt dies zu Mindereinnahmen von rund einer Million Euro.
Für mehr Sauberkeit in Parks und auf Spielplätzen sind für 2021 zusätzliche 144.000 Euro eingeplant. Weil sich die Menschen zunehmend sowohl im Straßenraum als auch in Grünanlagen aufhalten, werden für Sonderreinigungen und zusätzliche Saison-Abfallbehälter weitere 560.000 Euro eingeplant.
Für Rest- und Sperrmüll wird weiterhin mit höheren Mengen und damit erhöhten Kosten von etwa 800.000 Euro gerechnet. Die erhöhte Nachfrage nach der Biotonne führt
zu Mehrkosten von rund 200.000 Euro. Zudem steigen die Preise der Leistungen der Awista für 2021 im Bereich Abfallwirtschaft um 2,37 Prozent.
Insgesamt besteht für das Jahr 2021 ein Mehrbedarf in Höhe von 2,45 Millionen Euro.
Gebühr Die Restmüllgebühren werden nach Berücksichtigung aller Faktoren für das Jahr 2021 im Durchschnitt um 2,8 Prozent steigen. Ein Beispiel: Die Gebühr für eine 120-Liter-Restmülltonne im Vollservice erhöht sich demnach um 12,96 Euro von 468,72 auf 481,68 Euro im Jahr.
Erträge 91 Prozent der Erträge werden über die eingenommenen Gebühren erwartet. Ein Anteil von fast drei Prozent wird über die Erlöse für Altpapier, Altkleider, Schrott und andere Wertstoffe generiert. Die Beteiligung der Dualen Systeme an den Kosten der Sammlung von Altpapier beträgt auch drei Prozent. Weitere drei Prozent werden aus Rücklagen einfließen.
Vergleich Die Restmüllgebühren in Düsseldorf (481,68 Euro) liegen im Mittelfeld der Gebühren in Großstädten mit vergleichbarem Leistungsspektrum. In Aachen werden beispielsweise 646,96 Euro fällig, in Köln 593,76 Euro. In Frankfurt beträgt die Gebühr 301,92 Euro.