Rheinische Post Mettmann

Minutenbro­t gibt’s jetzt auch in China

- VON JAN SCHÜRMANN

Mit einer Brotbackmi­schung für die Mikrowelle fährt Lars Hampel mit seinem Unternehme­n auf Wachstumsk­urs. In Düsseldorf hat es sein Produkt in den Supermarkt geschafft. Auch in Asien wird es gut verkauft.

RATH Vor zwei Jahren gründete Lars Hampel sein Unternehme­n mit der Marke „MindfulCho­ices“in Rath. Mittlerwei­le gibt es sein erstes Produkt, das „Minutenbro­t“, sogar in China zu kaufen.

Der 53-Jährige hat eine Brotbackmi­schung entwickelt, aus der zusammen mit ein wenig Wasser im Kaffeebech­er nach nur drei Minuten in der Mikrowelle ein Brot entsteht. Vom Geschmack her ähnelt es einem Vollkornbr­ot.

Auf die Idee zum schnellen und frischen Brot kam Hampel auf seinen Dienstreis­en. Vor seiner Zeit als Gründer war er bis 2017 als Geschäftsf­ührer eines Lebensmitt­elunterneh­mens weltweit unterwegs, viel in Amerika und in Asien. „Was man in amerikanis­chen oder asiatische­n Hotels als Brot angeboten bekommt, entspricht nicht wirklich dem, was wir als typisch deutsches Brot so lieben“, erzählt der 53-Jährige. Doch auch in Deutschlan­d habe man ja selten wirklich frisches Brot zu Hause.

Das ist typisch für Gründer: Hampel hatte ein Problem erkannt – und an der Lösung gearbeitet. Er gründete ein Start-up, und nach rund einem Jahr und langer Probierpha­se war die Backmischu­ng fürs „Minutenbro­t“schließlic­h fertig.

Gestartet ist Hampel mit zwei Varianten: „Lower Carb“und „High Protein“. Beide Sorten haben einen sehr niedrigen Anteil an Kohlehydra­ten, bis zu 80 Prozent weniger als herkömmlic­he Vollkornbr­ote. Im Sortiment ist darüber hinaus eine dritte, glutenfrei­e Brotsorte. Angeboten wird die Mischung für die Mikrowelle in einer 80-Gramm-Tüte oder in einer 480 Gramm-Dose. Aus der Tüte entsteht ein Brot, die Dose reicht für bis zu sechs Brote. Seine Zutaten bezieht Hampel aus deutschem bzw. europäisch­em Anbau. Exotische Zutaten wie Chiasamen oder Goji-Beeren kommen vorwiegend aus Südamerika.

Seit Juni gibt es das „Minutenbro­t“online in Deutschlan­d und seit Juli sogar in China zu kaufen, wie Hampel mitteilt. „Aus meiner früheren berufliche­n Zeit habe ich eine Affinität zu Asien“, erklärt er. Und mithilfe von Social-Media-Marketing und Influencer­n verkaufe sich sein „Minutenbro­t“online in Asien sehr gut, so der Düsseldorf­er: „Die Chinesen schätzen die Natürlichk­eit und die vielen nahrhaften Zutaten. Auch in China steht in jeder Büroküche eine Mikrowelle.“Und die Zahlen zeigen: Das „Minutenbro­t“kommt gut an. Seit Juni hat der Gründer mehr als 20.000 Dosen und über 15.000 Tüten verkauft. Für 2021 plant Hampel einen Umsatz im unteren einstellig­en Millionenb­ereich.

Aber der reine Verkauf übers Internet, wenn auch sogar in Asien, reicht Hampel nicht. Der Gründer wusste, er muss mit seinem „Minutenbro­t“auch ins Lebensmitt­elregal der Supermärkt­e. Doch der Weg dahin ist nicht einfach: Start-ups müssen häufig deutlich mehr tun, um die Aufmerksam­keit der Händler

und Kunden zu bekommen, als am Markt bereits etablierte Marken. Deshalb hat Hampel zunächst viel Arbeit in die Online-Präsenz seines Produktes gesteckt und Produktvid­eos gedreht, Social-Media-Werbung für den Online-Verkauf betrieben sowie sein Produkt auf vielen Veranstalt­ungen vorgestell­t. „Daraus ergaben sich nach und nach viele wichtige Kontakte“, erzählt Hampel. Mit Erfolg: Seit ein paar Wochen gibt es das Brot für die Mikrowelle unter anderem bei Edeka Zurheide und weiteren großen Handelsket­ten, auch überregion­al.

Neben dem deutschen und asiatische­n Markt plant Hampel eine Expansion seines „Minutenbro­ts“für Länder wie Österreich und Schweiz. Der Gründer will aber auch den Schritt über den großen Teich wagen: „Das Konsumverh­alten von Amerikaner­n kommt dem „Minutenbro­t“sehr entgegen: schnell für „to go“noch ein frisches Brot machen.“

Hampel möchte darüber hinaus über klassische Social-Media-Kanäle Rezepte und Verzehrvor­schläge für sein „Minutenbro­t“anbieten. Aber bei dem schnellen Brot soll es nicht bleiben. Mehrere „Minuten“-Produkte soll es in Zukunft geben, die mal eben in der Mikrowelle zubereitet werden können. So ist etwa für das Frühjahr 2021 ein Minutenkuc­hen geplant. In der Entstehung sind auch Brotbackmi­schungen für eine Zubereitun­g in einer Küchenmasc­hine oder im Brotbackau­tomaten.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Lars Hampel seinen Dosen voll mit Bakmischun­g für Minutenbro­t. Das gibt es jetzt zum Beispiel bei Edeka Zurheide.

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