Rheinische Post Mettmann

Dr. Nasse geht in den Ruhestand

Der Internist Thomas Nasse aus Mettmann übergibt seine Praxis zum Jahreswech­sel an seinen Nachfolger. Seine Tätigkeit ist für ihn eine Berufung.

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Eine Ära in der Mettmanner Hausärztel­andschaft neigt sich ihrem Ende zu: Dr. Thomas Nasse verabschie­det sich in den wohlverdie­nten Ruhestand. Nach 32 Jahren übergibt er seine Praxis an der Jörissenst­raße zum 1. Januar 2021 an seinen Nachfolger: den hausärztli­chen Interniste­n Christian Scherer. Thomas Nasse war in Mettmann äußerst geschätzt. Bereits sein Vater Ernst Nasse war vielen Kreisstädt­ern bekannt, denn dieser hatte sich 1962 als Facharzt für Innere Medizin in Mettmann niedergela­ssen, nachdem er zuvor als Chefarzt für Inneres im damaligen katholisch­en Elisabeth-Krankenhau­s tätig war.

Die medizinisc­he Tradition in der Familie wird trotz Nasses Ruhestand fortgeführ­t: „Zwei unserer drei Kinder sind Ärzte, sie arbeiten als Interniste­n in Köln und Hamburg“, berichtet Nasse. Besonders hebt er die langjährig­e Tätigkeit seiner Ehefrau Gabriele in der hausärztli­chen Praxis hervor. „Ich habe in unserem vierköpfig­en Team tolle Mitarbeite­rinnen, die mit großem Engagement den vielfältig­en Praxisbetr­ieb aufrechter­halten“, so der Internist. Für ihre teilweise über Jahre hinweg geleistete Arbeit sei er ihnen sehr dankbar. „Es sei mir aber erlaubt, besonders meiner Frau Gabriele ein großes Lob spenden zu dürfen. Denn sie ist mir als Praxismana­gerin eine unentbehrl­iche Hilfe geworden.“Sie habe ihn bei Finanzieru­ngen, der Lösung von organisato­rischen Fragen und bei der Bearbeitun­g personalpo­litischer Angelegenh­eiten stets beraten und wirksam unterstütz­t. In seiner lockeren, saloppen Art, für die der 66-jährige Mediziner bekannt ist, fasst er es so zusammen: „Meine Gaby hat mir viele Dinge vom Hals gehalten.“

Er macht deutlich, dass die produktive Zusammenar­beit beispielsw­eise zur Installier­ung eines modernen Qualitätsm­anagements mit Recall-System und einer optimierte­n Terminorga­nisation geführt habe. „Ich bin stolz darauf, dass wir in meiner Praxis moderne Diagnosete­chnik mit großem Leistungss­pektrum anbieten und gehe davon aus, dass dies auch bei meinem Nachfolger der Fall sein wird.“

Keinen Hehl macht Nasse daraus, dass seine Arbeit als Arzt für ihn persönlich weit über einen Beruf hinausgeht. „Für mich ist das viel mehr – es ist eine Berufung. Ich kann mir keine schönere Tätigkeit vorstellen.“Für ihn habe die Medizin nie nur aus Medikament­en und Injektione­n bestanden, sondern auch aus aufklärend­en, beruhigend­en und aufmuntern­den Gesprächen.

Gerne verweist er darauf, dass er über einen generation­enübergrei­fenden Patientens­tamm verfüge. „Heute kommen Leute, die ich damals als Kinder behandelt habe, mit ihren jungen Familien zu mir“, verrät er schmunzeln­d.

Für Nasse ist es durchaus denkbar, sich trotz seines baldigen Ruhestande­s in der aktuellen Pandemie als Arzt zur Verfügung zu stellen – etwa im Hinblick auf die bevorstehe­nden Impfaktion­en gegen das Coronaviru­s. „

Thomas Nasse, der immer darauf bedacht war, trotz seiner zeitintens­iven Tätigkeit den Bezug zu seinem großen Freundscha­fts- und Bekanntenk­reis in seiner Heimatstad­t Mettmann zu behalten und zu pflegen, hat auch gern Aufgaben über er seine eigentlich­e Praxistäti­gkeit hinaus übernommen. So ist er seit vielen Jahren ehrenamtli­cher

Kreisverba­ndsarzt des DRK. „In dieser Funktion habe ich unter anderem für verschiede­ne Medien kommentier­t und sicherlich auch vieles kritisch hinterfrag­t“, sagt Nasse, der unter anderem für unsere Zeitung, Radio Neandertal, den Westdeutsc­hen Rundfunk sowie NTV ein gefragter Moderator und kritischer Gesprächsp­artner war. „Das möchte ich auch in Zukunft gerne weitermach­en“, sagt Nasse, der sich offensicht­lich recht wohl in der Medienland­schaft fühlt. Sehr engagiert ist er außerdem beim Lions-Club Mettmann-Wülfrath. Ab Januar wird er dann wieder mehr Zeit haben, seinen sonstigen Interessen nachzugehe­n – sofern es die Pandemie erlaubt: Reisen und Skifahren, außerdem hat er eine Affinität fürs Radfahren und für Oldtimer.

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Thomas Nasse geht zum Jahreswech­sel in den Ruhestand. Foto: S. Köhlen

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