Rheinische Post Mettmann

Modellbahn­börse begeistert Eisenbahn-Fans

Nicht wie sonst im Lok-Schuppen, sondern als kleine Börse veranstalt­ete der Eisenbahn- und Heimatvere­in jetzt seinen Markt.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Der Eisenbahn- und Heimatvere­in (EHEH) lässt sich auch in der Corona-Krise nicht unterkrieg­en. Weil die für den ersten und zweiten Advent geplanten Weihnachts­markt-Termine im Lokschuppe­n nicht stattfinde­n dürfen, hat man kurzerhand eine Modellbahn-Börse eingericht­et. Im Zugcafé-Waggon am Bahnsteig konnte der Eisenbahn-Freund am vergangene­n Wochenende (fast) alles rund um sein liebstes Hobby kaufen, was es heute nicht mehr im Laden gibt. Das Interesse war groß, die Organisato­ren zufrieden. Am kommenden Samstag wird einen zweiten Termin geben.

„Wir haben vor einigen Jahren ein paar dicke Kartons mit Modellbahn-Zubehör bekommen“, berichtet Archiv-Mitarbeite­r Uli Schimschoc­k. Zunächst hatten sich die EHEH-Mitglieder einige Stücke ausgesucht, um sie auf der vereinseig­enen Modellanla­ge einzubauen. „Die ist wichtig für unsere jungen Gäste, um sie für Eisenbahne­n zu begeistern“, so Schimschoc­k. Der

Verein mit dem steigenden Altersdurc­hschnitt hofft auf Nachwuchsm­itglieder für die Zukunft. Aus den Kartons war danach noch viel übrig geblieben, das man nun der Allgemeinh­eit

anbieten wollte. „Im Grunde ist das heute ein Ersatz für den ausgefalle­nden Weihnachts­markt, damit wir noch ein bisschen Umsatz machen können“. Der EHEH erbringt zwar das meiste in Eigenleist­ung, muss aber natürlich auch seine laufenden Kosten decken. „Bisher hat es sich schon mal gelohnt, da kann man nicht meckern“, resümierte Uli Schimschoc­k kurz vor Ladenschlu­ss um 15 Uhr.

Rainer Jansen war mit seiner Enkelin Lilly gekommen und schaute sich alles genau an. „Beide kannten sich sehr gut mit Modellbau aus“, hatte EHEH-Vorsitzend­er Ralf Fellenberg beobachtet. Lilly hatte ihre eigenen Vorstellun­gen und wollte sogar alles selber bezahlen. Der Großvater kaufte dann ein Plastikhäu­schen für vier Euro und Lilly suchte sich noch einige Postkarten im benachbart­en Bahnladen aus. „Insgesamt haben wir heute ein sehr angenehmes Publikum“, fand Ralf Fellenberg. Vor den Start um 10 Uhr morgens hatte sich sogar eine „Schlange“von vier Leuten vor dem Eingang gebildet. „Wegen Corona darf immer nur ein Kunde in den Waggon, da mussten wir die Wartenden ‚beruhigen‘ damit sie nicht wieder gehen“, sagt Fellenberg.

Überhaupt ist wegen Corona in diesem Jahr alles etwas anders am Lokschuppe­n. Anwesenhei­tslisten, Abstand und Mundschutz waren bereits zu den regulären Museumstag­en vorgeschri­eben, nun dürfen die saisonalen Veranstalt­ungen in der Winterpaus­e nicht stattfinde­n. Der Weihnachts­verkauf hätte eigentlich am Samstag und Sonntag öffnen sollen, doch das untersagte das Ordnungsam­t mit Verweis auf das Urteil des OVG Münster, wonach keine verkaufsof­fenen Sonntage im Advent stattfinde­n dürfen. „Wir waren auch überrascht, dass für unseren Privatverk­auf das gleiche gilt, wie für den gewerblich­en Einzelhand­el“, sagt Uli Schimschoc­k. Nun überlege man, stattdesse­n auch noch am dritten und vierten Advents-Samstag zu öffnen. Das hängt vor allem davon ab, wieviel Ware dann noch übrig ist.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Den Weihnachts­einkauf für Modellbahn- und Eisenbahn-Accessoire­s nutzten beispielsw­eise Rainer Jansen und seine Enkelin Lilly (10) in Erkrath.

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