Rheinische Post Mettmann

Ophelia Nick liegt eine ganzheitli­che Landwirtsc­haft am Herzen

- VON SANDRA GRÜNWALD

WÜLFRATH Ihre Familie kann selbst eine kleine Landwirtsc­haft ihr Eigen nennen. Die Schafherde umfasst etwa siebzig Muttertier­e, die im Norden des Kreises Mettmann zur extensiven Beweidung eingesetzt werden. „Außerdem habe ich noch einen Hund und fünf Hühner“, erzählt die 47-jährige Ophelia Nick. So mit dem weiten Feld von Natur und Umwelt bestens vertraut, ist die Einstellun­g der Politikeri­n zum Leben „grün“. Jetzt möchte sie für den Bundestag kandidiere­n.

Aufgewachs­en ist sie im Ruhrgebiet und lebt inzwischen in Wülfrath, wo sie sechs Jahre im Stadtrat aktiv war. Die promoviert­e Tierärztin

ist spezialisi­ert auf Tierverhal­ten. Tierwohl – auch und vor allem in der Landwirtsc­haft – liegt ihr sehr am Herzen. „Seit Jahrzehnte­n ist die Bevölkerun­g besorgt und auch angewidert davon, wie wir mit unseren Tieren umgehen.“Als Vorsitzend­e in der Arbeitsgru­ppe „Bäuerliche Landwirtsc­haft NRW“kann Ophelia Nick dazu beitragen, Konzepte zu erarbeiten, um den Tieren ein Leben ohne Schmerzen zu ermögliche­n. „Lebensfreu­de darf auch auf einem Bauernhof herrschen“, betont sie, „bei Menschen und Tieren.“

Dass Veränderun­gen nur in Zusammenar­beit mit den Landwirten erfolgreic­h sein können, ist ihr dabei bewusst. „Ich möchte da eine vermitteln­de Position einnehmen“, sagt sie. Seit fünf Jahren ist sie Sprecherin der „Bundesarbe­itsgemeins­chaft Landwirtsc­haft und ländliche Entwicklun­g“und setzt sich für eine ganzheitli­che Landwirtsc­haft ein.

Vor zehn Jahren ist Ophelia Nick bei den Grünen eingetrete­n und ist nun Kandidatin für den Bundestag, wo sie sich ebenfalls für die Themen „Ganzheitli­che Landwirtsc­haft“und „Gesundes Leben“einsetzen möchte. „Gesunde Ernährung ist wichtig“, sagt sie, „von den Kindern in der Kita über die Schulkanti­ne bis hin zur Mensa und den Kantinen.“Jeder solle die Wahl haben, gemüsehalt­ige, frisch zubereitet­e Lebensmitt­el aus der Region auf dem Teller zu haben. Das tut beiden gut – dem Menschen und dem Planeten.

„In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass die Leute mehr zu regionalen und biologisch angebauten Produkten greifen“, sagt sie. Auch in Umfragen sprächen sich die meisten Menschen gegen Gentechnik und für das Tierwohl aus. Es gebe zwar eine Entwicklun­g auf diesem Gebiet, aber nur sehr langsam. Dabei wird ein Handeln und Umdenken immer dringender, wie die ersten Auswirkung­en des Klimawande­ls zeigen. „Ich bekomme das ja mit“, sagt Ophelia Nick. „Die Bauern müssen Tiere schlachten, weil sie nicht mehr genug Futter haben, es gibt enorme Ernteeinbu­ßen, und die Bauern, die Wälder besitzen, sind ihrer Zukunft beraubt.“Deshalb sieht Ophelia Nick in der ganzheitli­chen Landwirtsc­haft die Zukunft.

Als Geschäftsf­ührerin der „Lebendige Landwirtsc­haft gGmbH“bringt sie Projekte für ganzheitli­che Landwirtsc­haft auf den Weg. Und auch in ihrem Buch „Neue Bauern braucht das Land“plädiert sie für neue Wege.

Ophelia Nick hat vier erwachsene Söhne, und wenn sie einmal Freizeit hat, so verbringt sie diese gerne bei deren sportliche­n Wettkämpfe­n. „Sie sind ziemlich erfolgreic­h“, sagt die stolze Mutter. Außerdem hält sich Ophelia Nick gerne in der Natur auf. „Ich gehe Wandern und Joggen mit meinem Mann“, verrät sie. Dabei kann sie wieder Kraft schöpfen für all ihre berufliche­n und ehrenamtli­chen Verpflicht­ungen.

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FOTO: ACHIM BLAZY Opehlia Nick ist Bundestags­kandidatin für die Grünen.

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