Im Dschungel der Tabletten
Viele Menschen müssen tagsüber mehrere Medikamente einnehmen. Dabei sind Regeln zu beachten, damit die Wirkung optimal ist.
Unser Leser Thomas M. aus Moers fragt: „Ich muss jeden Tag mehrere Medikamente einnehmen. Kann ich das nicht morgens in einem einzigen Schluck machen?“
Bei der Menge an Arzneimitteln, die manche Patienten jeden Tag zu sich nehmen müssen, ist der Wunsch nach einer möglichst einfachen Art der Einnahme verständlich. Je nach Anzahl der Erkrankungen können schnell fünf bis zehn verschiedene Tabletten zusammenkommen. Da kann es schwierig werden, den Überblick zu behalten, welches Arzneimittel wann, in welcher Menge und womit eingenommen wird.
Um eine Arzneimitteltherapie so erfolgreich und sicher wie möglich zu gestalten, ist es jedoch erforderlich, auf die speziellen Anforderungen der Arzneimittel bei der Einnahme zu achten. Nur so können sie optimal wirken und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen vermieden werden.
Die sogenannte Chronopharmakologie beschreibt den Verlauf der Wirkung im Tagesverlauf. Für viele Arzneimittel gibt es physiologisch sinnvolle Einnahmezeiten. So sollten Cortisone in der Regel am Morgen eingenommen werden, um den natürlichen Verlauf des körpereigenen Cortisols zu imitieren. Die Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine (etwa Simvastatin) hingegen werden abends eingenommen, um die Cholesterin-Eigenherstellung des Körpers, die vorwiegend in der Nacht stattfindet, zu blockieren. Bei anderen
Marie Erdmann ist Apothekerin in der Mauritius-Apotheke in Meerbusch-Büderich.
Deutlich weniger Patienten bei Asklepios
HAMBURG (dpa) Die CoronaPandemie schlägt sich beim Hamburger Klinikbetreiber Asklepios wirtschaftlich nieder. In den ersten neun Monaten sank die Zahl der behandelten Patienten in den Einrichtungen von Asklepios um mehr als 30 Prozent auf 1,25 Millionen Menschen, wie der Konzern mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Asklepios rund 1,86 Millionen Patienten versorgt. Aus Angst vor einer Ansteckung gehen weniger Patienten in Corona-Zeiten in Kliniken. Zudem wurden einige medizinisch nicht zwingend nötige Operationen verschoben. „Die kommenden Monate werden für uns medizinisch und wirtschaftlich enorm herausfordernd bleiben“, sagte Asklepios-Vorstandschef Kai Hankeln. „Bürokratie und politische Willkür erschweren die vorausschauende Planung zusätzlich – dies gilt für alle Kliniken gleichermaßen.“Asklepios ist mit der Übernahme von Rhön zum zweitgrößten privaten Klinikbetreiber in Deutschland nach Fresenius Helios aufgestiegen. Gemeinsam kommen Asklepios und Rhön auf rund 32.508 Betten. In den ersten neun Monaten erzielte Asklepios gut drei Milliarden Euro Umsatz.
Arzneien ist es wichtig, sie vor oder nach dem Essen einzunehmen, um die bestmögliche Resorption zu erreichen. Protonenpumpenhemmer (wie Pantoprazol) sollten morgens nüchtern eingenommen werden, also eine halbe Stunde vor und ab zwei Stunden nach einer Mahlzeit.
Um einen Überblick über seine Arzneimitteleinnahme zu bekommen, hat jeder gesetzlich versicherte Patient, der mehr als drei Arzneimittel einnimmt, ein Recht auf einen Medikationsplan,
Patienten haben das Recht auf einen Medikationsplan
der meist durch den Hausarzt ausgestellt wird. Dieser kann durch Fachärzte, aber auch in jeder Apotheke ergänzt werden. Denn nicht nur verschreibungspflichtige Arzneimittel, sondern auch freiverkäufliche können dort vermerkt werden. Dieser Plan sollte auch Einnahmezeiten und -hinweise enthalten, um dem Patienten einen besseren Überblick über den „Einnahmedschungel“zu gewähren.
In vielen Apotheken gibt es die Möglichkeit, ein Medikationsmanagement durchzuführen. Dabei wird versucht, die Therapie im Hinblick auf die Einnahme sowie Nebenund Wechselwirkungen zu optimieren. Es werden Schwierigkeiten, die durch oder bei der Arzneimitteleinnahme entstehen, mit dem Patienten besprochen. Dies erfolgt in Abstimmung mit den Ärzten.
Kassen verdoppeln Krebsberatungsanteil
BERLIN (dpa) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Finanzierung von Krebsberatungsstellen neu geregelt. Die gesetzlichen Krankenkassen sollen künftig 80 statt 40 Prozent übernehmen, wie der CDU-Politiker sagte: „Das ist ein wichtiges Signal für Krebskranke und ihr Umfeld. Auch in der Pandemie gilt ihnen unsere volle Unterstützung.“2019 hatte Spahn den Krankenversicherungsanteil auf 40 Prozent festgelegt. Allerdings klaffte weiter eine Finanzierungslücke, wie etwa die Deutsche Krebshilfe kritisiert hatte.
Mehr Deutsche wollen Kontakte einschränken
KÖLN (epd) Wegen der CoronaPandemie wollen drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) an den Weihnachtsfeiertagen Besuche und Kontakte zu ihrer Familie einschränken. Dagegen plant knapp ein Viertel (23 Prozent) derzeit keine Kontaktreduzierung, wie aus einer in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage hervorgeht. Das Umfrageinstitut Infratest dimap befragte am vergangenen Dienstag und Mittwoch insgesamt 1047 Wahlberechtigte.