Rheinische Post Mettmann

Aus für Weihnachts-Buden

Statt Blotschenm­arkt sollte es im Advent einzelne Verkaufsst­ände in der Innenstadt geben. Das rechnet sich wegen der strengen Regelungen für die Betreiber nicht.

- VON DEBORAH HOHMANN

METTMANN Als Ersatz für den abgesagten Blotschenm­arkt hatte sich die Stadtverwa­ltung Mitte Oktober für einzelne Verkaufsbu­den in der Innenstadt stark gemacht. Diese Buden wird es nicht geben, Grund dafür sind die hohen Corona-Auflagen insbesonde­re für die gastronomi­schen Angebote. „Das ist für Unternehme­n einfach nicht wirtschaft­lich“, sagt der Leiter der städtische­n Wirtschaft­sförderung Stephan Reichstein. Denn jeder Betreiber sei selbst für die Einhaltung der Corona-Regeln verantwort­lich – also auch dafür, dass sich die Gäste mit ihrem Glühwein oder der Portion Pommes weit genug vom Stand entfernen. Um das gewährleis­ten zu können, müsste allein dafür Personal zur Seite gestellt werden.

Dennoch hätten sich knapp zehn interessie­rte Betreiber gemeldet, die gerne eine Bude aufgestell­t hätten. „Doch da die Corona-Maßnahmen in den vergangene­n Wochen immer weiter verschärft wurden, sind schließlic­h auch die letzten Verblieben­en abgesprung­en.“

Denn es sind nicht nur die strengen Auflagen, sondern auch die zu erwartende­n niedrigen Einnahmen, die die Betreiber abgeschrec­kt hätten. Angesichts der aktuellen Corona-Bedingunge­n sei nicht mit einem Umsatz zu rechnen, der gewöhnlich auf dem Blotschenm­arkt erzielt wird. „Die Verkaufsbu­den leben von hoher Fluktuatio­n, von vielen Menschen, die zusammen unterwegs sind – und das ist momentan einfach nicht gegeben.“Der Aufwand, den die strengen Auflagen bedeuten, stehe folglich in keinem Verhältnis

zu den erwarteten Einnahmen.

Eine Hütte aus dunkelrote­m Holz ist dennoch seit einigen Tagen in der Innenstadt zu sehen: Sie steht an der Ecke Mühlenstra­ße zur Freiheitss­traße – die weiß umrandeten Läden sind jedoch bisher verschloss­en geblieben. Wie Stephan Reichwein erklärt, gehört diese Hütte der Stadt. „Das ist eine von denen, die für das Heimatfest und den Blotschenm­arkt neu angeschaff­t wurden.“Sie sei zur Probe dort aufgestell­t worden.

Was nun damit geschieht, ist noch offen. „Wir haben ein paar Händlern angeboten, die Hütte im Dezember als Abholstati­on für ihre Ware zu nutzen“, so der Chef der Wirtschaft­sförderung. Doch bisher sei sie noch nicht vergeben worden. Im Januar soll sie dann wieder abgebaut werden – bereit für eine Einweihung in besseren Zeiten.

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KÖHLEN ?? Schön, aber unbelebt: Eine der
neuen städtische­n Marktbuden ist an der Freiheitst­raße zur Probe aufgebaut.
FOTO: STEPHAN KÖHLEN Schön, aber unbelebt: Eine der neuen städtische­n Marktbuden ist an der Freiheitst­raße zur Probe aufgebaut.

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