Aus für Weihnachts-Buden
Statt Blotschenmarkt sollte es im Advent einzelne Verkaufsstände in der Innenstadt geben. Das rechnet sich wegen der strengen Regelungen für die Betreiber nicht.
METTMANN Als Ersatz für den abgesagten Blotschenmarkt hatte sich die Stadtverwaltung Mitte Oktober für einzelne Verkaufsbuden in der Innenstadt stark gemacht. Diese Buden wird es nicht geben, Grund dafür sind die hohen Corona-Auflagen insbesondere für die gastronomischen Angebote. „Das ist für Unternehmen einfach nicht wirtschaftlich“, sagt der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung Stephan Reichstein. Denn jeder Betreiber sei selbst für die Einhaltung der Corona-Regeln verantwortlich – also auch dafür, dass sich die Gäste mit ihrem Glühwein oder der Portion Pommes weit genug vom Stand entfernen. Um das gewährleisten zu können, müsste allein dafür Personal zur Seite gestellt werden.
Dennoch hätten sich knapp zehn interessierte Betreiber gemeldet, die gerne eine Bude aufgestellt hätten. „Doch da die Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen immer weiter verschärft wurden, sind schließlich auch die letzten Verbliebenen abgesprungen.“
Denn es sind nicht nur die strengen Auflagen, sondern auch die zu erwartenden niedrigen Einnahmen, die die Betreiber abgeschreckt hätten. Angesichts der aktuellen Corona-Bedingungen sei nicht mit einem Umsatz zu rechnen, der gewöhnlich auf dem Blotschenmarkt erzielt wird. „Die Verkaufsbuden leben von hoher Fluktuation, von vielen Menschen, die zusammen unterwegs sind – und das ist momentan einfach nicht gegeben.“Der Aufwand, den die strengen Auflagen bedeuten, stehe folglich in keinem Verhältnis
zu den erwarteten Einnahmen.
Eine Hütte aus dunkelrotem Holz ist dennoch seit einigen Tagen in der Innenstadt zu sehen: Sie steht an der Ecke Mühlenstraße zur Freiheitsstraße – die weiß umrandeten Läden sind jedoch bisher verschlossen geblieben. Wie Stephan Reichwein erklärt, gehört diese Hütte der Stadt. „Das ist eine von denen, die für das Heimatfest und den Blotschenmarkt neu angeschafft wurden.“Sie sei zur Probe dort aufgestellt worden.
Was nun damit geschieht, ist noch offen. „Wir haben ein paar Händlern angeboten, die Hütte im Dezember als Abholstation für ihre Ware zu nutzen“, so der Chef der Wirtschaftsförderung. Doch bisher sei sie noch nicht vergeben worden. Im Januar soll sie dann wieder abgebaut werden – bereit für eine Einweihung in besseren Zeiten.