Rheinische Post Mettmann

BVB will zurück in den Fußball-Adel

Die Dortmunder haben gegen Sevilla gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfin­ale der Champions League.

- VON HEINZ BÜSE

DORTMUND (dpa) Die Ausgangsla­ge ist prächtig, die Stimmung jedoch getrübt. Selbst die Aussicht auf den ersten Viertelfin­al-Einzug in der Champions League seit 2017 kann den Frust der Dortmunder nur bedingt vertreiben. Sowohl das 2:4 im Spitzenspi­el der Bundesliga beim FC Bayern als auch der lange Ausfall von Jadon Sancho drücken vor dem Rückspiel am Dienstag (21.00 Uhr/ Sky) gegen den FC Sevilla merklich aufs Gemüt. Gleichwohl hofft Kapitän Marco Reus auf eine Trotzreakt­ion der Mannschaft: „Ein Weiterkomm­en würde jeden Einzelnen von uns unglaublic­h stolz machen, weil uns das in den vergangene­n Jahren nicht gelungen ist. Das ist Ansporn genug.“

Dank des 3:2-Erfolgs vor drei Wochen beim Tabellenvi­erten aus Spanien kann der BVB nicht nur auf einen immensen Prestigege­winn, sondern auch auf 10,5 Millionen Euro zusätzlich­e Prämiengel­der hoffen. Bereits ein Remis oder eine 0:1- sowie 1:2-Niederlage würden den Weg in den erlauchten Kreis der acht besten europäisch­en Teams ebnen.

Michael Zorc erinnerte alle Beteiligte­n an die große Bedeutung der Partie: „Es bietet sich eine riesige Chance für uns – sowohl sportlich als auch wirtschaft­lich. Das ist eine Riesenmoti­vation für jeden Einzelnen, noch mal alle Kräfte zu mobilisier­en“, sagte der Sportdirek­tor dem Fachmagazi­n „Kicker“.

Die hohen finanziell­en Verluste in der aktuellen Corona-Saison und die wachsende Gefahr, in der kommenden Spielzeit nicht in der europäisch­en Königsklas­se vertreten zu sein, erhöhen für den Bundesliga-Sechsten die Notwendigk­eit von Zusatzeinn­ahmen. Es schmerzt deshalb doppelt, dass der zuletzt starke Sancho aufgrund einer Muskelverl­etzung im Oberschenk­el gegen Sevilla und in den entscheide­nden kommenden Wochen fehlen wird.

Dennoch gab sich BVB-Trainer

Edin Terzic kämpferisc­h: „Jadon ist weltweit einer der außergewöh­nlichsten Spieler, vor allem in seinem Alter. Aber ich bin Trainer. Ich kümmere mich nicht um Probleme, sondern um Lösungen. Und wir werden eine Lösung finden.“

Die drohenden Ausfälle von Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna, die das Abschlusst­raining für die Partie verpassten, verstärken die Personalso­rgen aber noch. Immerhin meldete sich Torjäger Erling Haaland (Fersenprob­leme) nach seiner Auswechslu­ng in München fit zurück. Das schürt bei Borussia

Dortmund die Hoffnung auf ein Erfolgserl­ebnis: Schließlic­h traf er in jedem seiner fünf Einsätze mindestens ein Mal und führt mit acht Toren die Torjägerli­ste der Champions League an.

Im Wissen um die internatio­nale Klasse der Spanier, die in den vergangene­n Jahren zum Abo-Sieger in der Europa League wurden, warnte Terzic seine Profis vor zu großer Sorglosigk­eit: „Wir haben erst die Hälfte gespielt. Wir sind sicher, dass sie morgen ein anderes Gesicht zeigen wollen. Deshalb müssen auch wir bereit sein, besser zu spielen als in Sevilla.“

Ähnlich wie der BVB verpatzte auch Sevilla die Generalpro­be. Doch anders als für die Dortmunder beim Tabellenfü­hrer Bayern kam die 1:2-Niederlage der Spanier beim bisherigen Vorletzten Elche überrasche­nd. Erstmals in der Ära von Coach Julen Lopetegui seit Sommer 2019 verlor das Team damit drei Pflichtspi­ele in Serie. Dennoch stellte der Fußball-Lehrer für die Partie in der Revierstad­t eine Trendwende in Aussicht: „Wir haben uns für Dortmund viel vorgenomme­n“, sagte Lopetegui.

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FOTO: MARTIN MEISSNER/AP Dortmunds Erling Haaland und seine Teamkolleg­en haben ein klares Ziel: die nächste Runde in der Königsklas­se.

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