Rheinische Post Mettmann

Starker Shopping-Start in Flingern

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FLINGERN Einkaufen im eigenen Viertel ist angesagt. Das zeigte sich gestern auf der Ackerstraß­e in Flingern. Fàtima Hollstein hat ihre Butik dort seit 16 Jahren. „Die erste Kundin hat heute Morgen zwei Sommerklei­der und eine Hose gekauft“, freut sich die Händlerin. Für jeden Tag der Woche hat Hollstein bereits einen oder zwei Termine im Kalender stehen. „Der füllt sich jetzt.“Manchmal kommen auch Männer, Mike Dübbers machte gestern einen Termin für Dienstag aus. Er will ein Geschenk für seine Partnerin kaufen, Schmuck von Jana König soll es sein.

Besser als erwartet lief der erste Tag bei Helena Kühne, die im Geschäft

„Unterhaltu­ng“an der Ecke Hermannstr­aße Lieblingss­tücke von Möbeln bis Mode verkauft. „Für den Nachmittag haben wir online 20 Termine vergeben. Auch für Samstag sind schon Termine gebucht, wir sind selig.“Viele Händler setzen parallel weiter auf Click & Collect, nicht jeder möchte gleich ins Geschäft. Der Designer Moritz Wenz setzt mit seinem Studio, in dem neben Schmuck vor allem Lederwaren besonderer Qualität sowie Kleidung verkauft wird, schon länger stark auf den Online-Vertrieb. Dennoch war am Morgen bereits der erste Kunde da, er kaufte eine Decke.

An der Friedrichs­traße gab es ein gemischtes Bild. Ein gutes Beispiel für die nicht unkomplizi­erte Lage gibt Thomas Kastner ab. Sein Fazit fiel sehr verhalten aus. In seinem Laden Unlicht durfte er zuletzt vorne Getränke verkaufen, seit Montag bekommen die Kunden auch wieder Kleidung und Accessoire­s bei ihm, dafür müssen sie aber einen Zeitslot buchen. 30 Minuten haben sie dann, um Sachen anzuprobie­ren und im besten Fall auch einzukaufe­n. Kastner hatte zwei Buchungen, eine für Montag, eine für Dienstag. „Eine Steigerung von nichts ist immer viel“, sagt Kastner, der aber nicht glaubt, dass vor allem die kleinen Geschäfte so eine relevante Summe

erwirtscha­ften können.

Wird das Shopping-Erlebnis im Stadtteil gemeinsam vermarktet? Ein einheitlic­hes Konzept für die Friedrichs­traße sei schon deshalb nicht möglich, „weil für jede Branche etwas anderes gilt“, sagt Volker Pick von der Händlergem­einschaft Die Friedrichs. Der Friseur habe andere Auflagen als der Metzger, das Nagelstudi­o wieder andere als das Büdchen. Man plane derzeit eine Plakatakti­on, „damit die Kunden wissen, dass wir wieder da sind“, so Pick, der Hoffnung in die Schnelltes­ts setzt. Eine Idee für die Friedrichs­traße ist eine kleine Teststatio­n auf dem Kirchplatz.

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RP-FOTO: RUHNAU Helena Kühne hatte für nachmittag­s 20 Termine vergeben.

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