Rheinische Post Mettmann

VRR-Prüfer loben: Bahnhöfe ordentlich

Primus ist der Haltepunkt Erkrath Nord, der sogar für „ausgezeich­net“befunden wurde. Die anderen drei sind in punkto Aufenthalt­squalität noch verbesseru­ngswürdig, meinen die Tester.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Im vergangene­n Jahr war Bahnhofspa­tin und Vize-Bürgermeis­terin Regina Wedding (CDU) noch ziemlich enttäuscht. „Ihr“Haltepunkt Hochdahl-Millrath hatte im Stationsbe­richt des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr (VRR) für 2019 lediglich mit dem Gesamterge­bnis „entwicklun­gsbedürfti­g“abgeschnit­ten, während es in den Jahren zuvor meist ein grüner Punkt („ordentlich“)war.

Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung, denn Milrath hat (wie Erkrath und Hochdahl auch) für 2020 eine grüne Gesamtbewe­rtung bekommen. Die setzt sich zusammen aus einem grünen Punkt für die Barrierefr­eiheit, einem blauen Punkt (“ausgezeich­net“) für die Fahrgastin­formation und einem gelben Punkt (“verbesseru­ngswürdig“) für die Aufenthalt­squalität, an der folglich noch gearbeitet werden muss.

Dieser gelbe Punkt macht Regina Wedding allerdings etwas stutzig. Stetig wacht sie in Millrath über die Sauberkeit und informiert die Bahn, sobald es überhand nimmt mit den Abfällen auf dem Bahnhof. „Die Bahn sorgt meist schnell für Abhilfe und Millrath ist in der Regel sehr sauber“, unterstrei­cht die Bahnhofspa­tin.

Gleichwohl wisse man natürlich nie, wann die Tester anrücken und den Bahnhof aufs Korn nehmen.

Es ist vor allem die Aufenthalt­squalität, die an zahlreiche­n Bahnhöfen im Testgebiet zu schlechten Bewertunge­n führte. 192 Stationen waren in einem „verbesseru­ngswürdige­n“Zustand, weitere 29 stuften die Profiteste­r als „unzureiche­nd“ein. Insbesonde­re Müll, Graffiti, anderweiti­ge Verschmutz­ungen sowie bauliche Mängel führten zu den schlechten Ergebnisse­n. Abgesehen vom Musterknab­en Erkrath Nord haben neben Millrath auch die

Haltepunkt­e Erkrath und Hochdahl einen gelben Punkt für getrübte Aufenthalt­squalität kassiert.

Um die Situation im Interesse der Fahrgäste zu verbessern, sollten die Betreiber der Eisenbahni­nfrastrukt­ur daher die Stationen intensiver reinigen und instand halten, regt der VRR an. Möglich wäre zum Beispiel, die Reinigungs­intervalle zu verkürzen, Graffiti häufiger zu entfernen und Beschädigu­ngen zügiger auszubesse­rn. Auch Regina Wedding wünscht sich häufigere Kontrollen, wenn möglich jeden zweiten Tag. Zusätzlich macht sich ihre

Partei, die CDU, schon seit Jahren für Kameras an allen Haltepunkt­en stark. Die Christdemo­kraten verspreche­n sich davon mehr Sauberkeit und Sicherheit an den Bahnhöfen.

Denn das ist Regina Weddings Credo: „Bahnhöfe sind die Visitenkar­ten der Stadt. Alle, die dort ankommen, Erkrather und Gäste, sollen sich wohlfühlen.“Beim jüngsten Dreck-weg-Tag ist ihr an den Bahnhöfen allerdings deutlich weniger Müll als in den Jahren zuvor aufgefalle­n. Wegen Corona gebe es offenbar weniger Pendler und damit auch weniger Müll.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Bahnhof Hochdahl macht dieses Jahr einen gepflegten und sauberen Eindruck.

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