Druck auf Handballer steigt
Verbandsspitze und Bundesliga betonen die Bedeutung der Olympia-Teilnahme.
BERLIN (dpa) Zwei der mächtigsten Männer im deutschen Handball erhöhen vor dem Olympia-Qualifikationsturnier in Berlin den Druck auf die Nationalmannschaft. Sollte die DHB-Auswahl ein Ticket für die Spiele in Tokio verpassen, könnte das laut Verbandspräsident Andreas Michelmann schwerwiegende Folgen haben.
„Wir haben das ja schon 2012 gesehen, als wir nicht bei Olympia dabei waren. Das könnte wie ein Katalysator in die negative Richtung wirken“, sagte der 61-Jährige. Bundesliga-Präsident Uwe Schwenker beschäftigt sich in dem gemeinsamen Interview dagegen nicht mit dem Worst Case. „Ich gehe von einer erfolgreichen Olympia-Qualifikation aus“, sagte das HBL-Oberhaupt.
Beim Quali-Turnier in Berlin trifft die Mannschaft von Bundestrainer
DHB-Präsident
Alfred Gislason von Freitag bis Sonntag auf Vize-Weltmeister Schweden, den EM-Vierten Slowenien und Algerien. Zwei Teams der
Vierergruppe sichern sich ein Tokio-Ticket. „Das ist kein Selbstläufer. Als deutsche Nationalmannschaft können wir diese Aufgabe zwar selbstbewusst angehen, aber auch mit dem entsprechenden Respekt“, sagt Schwenker. In der Außenseiterrolle sieht der 61-Jährige die deutsche Mannschaft trotz der schwachen WM nicht.
An den Gewinn der olympischen Goldmedaille denkt Schwenker anders als die DHB-Spitze aber längst nicht. Dass DHB-Vizepräsident Bob Hanning und Michelmann auch nach der enttäuschenden WM von Olympia-Gold geredet hatten, sorgte in der Liga für Irritationen.
„Das könnte wie ein Katalysator
in die negative Richtung wirken“
Andreas Michaelmann