Rheinische Post Mettmann

Früher JU-Vorsitzend­er, jetzt Generalsek­retär

- KERSTIN MÜNSTERMAN­N FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Karriere CDU-Generalsek­retär Paul Ziemiak ist seit Dezember 2018 im Amt. Zuvor war der 35-Jährige Bundesvors­itzende der Jungen Union (JU). Der Vater zweier Kinder wurde im polnischen Stettin geboren, seine Familie zog 1988 nach Deutschlan­d.

Ziemiak ist seit 2017 Bundestags­abgeordnet­er und lebt mit seiner Familie in Iserlohn. Er verantwort­et den Bundestags­wahlkampf seiner Partei.

noch eine Rolle im Wahlkampf der Union spielen?

ZIEMIAK Die Kanzlerin spielt immer eine Rolle. Sie ist ja eine CDU-Kanzlerin und wird deshalb auch in unserem Wahlkampf eine Rolle spielen.

Was wird der Kern ihres Wahlkampfs? Die Abwehr einer Links-Regierung?

ZIEMIAK Die entscheide­nde Frage wird sein: Bleibt Deutschlan­d unter Führung der Union und mit einer vernünftig­en Politik der Mitte auf dem Weg des Erfolgs, oder wollen wir nach der Krise eine linke Regierung haben, in der Herr Hofreiter, Frau Esken und Frau Wagenknech­t den Ton angeben? Das wäre ein verheerend­es Szenario für Deutschlan­d.

Ihre Frau ist berufstäti­g, und Sie haben zwei kleine Kinder. Wie sehr nervt Corona Sie und Ihre Familie?

ZIEMIAK Zwei Dinge beschäftig­en mich: Ich sorge mich vor allem um die Grundschul­kinder und um Familien aus sozial schwächere­n Verhältnis­sen. Da werden wir sehr große Defizite aufarbeite­n müssen. Beim Homeoffice bilden wir uns auch etwas ein: Homeoffice ist nicht die Lösung der Frage von Vereinbark­eit von Beruf und Familie. Homeoffice schafft mehr Flexibilit­ät, aber die Mentalität der vergangene­n Wochen – „Du bist im Homeoffice, also kümmere Dich um deine Kinder und sei den ganzen Tag erreichbar“– ist doch eine ungute Entwicklun­g.

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