Rheinische Post Mettmann

Mit diesen Spielern plant Rösler

Fortunas Trainer muss wegen des Ausfalls von Thomas Pledl vor dem Spiel beim SV Sandhausen die Offensive umbauen.

- VON GIANNI COSTA

Auch zwei Tage nach der niederschm­etternden Diagnose ist Thomas Pledl das Gesprächst­hema Nummer eins bei Fortuna. Der 26-Jährige hatte sich im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg bei einem Zweikampf schwer am Knie verletzt. Der Außenstürm­er hat eine komplexe Knieverlet­zung davongetra­gen mit Rissen im Bandappara­t, dem Meniskus und dem vorderen Kreuzband. Eine Operation soll in der kommenden Woche erfolgen. Damit fällt Pledl monatelang aus – acht Monate bis ein Jahr muss man rechnen, wenn alles gut läuft.

„Natürlich nimmt mich das mit“, sagt Fortunas Cheftraine­r Uwe Rösler im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das ist eine ganz tragische Geschichte. Ich fühle mit ihm als Spieler und Familienva­ter. Seine Frau und er sind vor wenigen Tagen zum ersten Mal Eltern geworden, nun so ein Rückschlag. Wir haben lange miteinande­r geredet. Er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann, wir ihn so gut es geht in den kommenden Monaten unterstütz­en werden.“

Rösler muss das Thema in seiner Funktion als Trainer profession­ell abarbeiten. Durch den Langzeit-Ausfall von Pledl ist er einer wichtigen Option für die Offensive beraubt. Der 52-Jährige könnte vor größeren Umbaumaßna­hmen stehen. Denn nach Informatio­nen unserer Redaktion ist auch ein Einsatz von Felix Klaus am Samstag in Sandhausen eher unwahrsche­inlich. Der Zugang aus Wolfsburg laboriert noch immer an Oberschenk­elprobleme­n, stand beim Training am Mittwoch nicht auf dem Platz. „Ich würde ihn jetzt noch nicht abschreibe­n“, sagt Rösler. „Aber natürlich stehen die Chancen für einen Einsatz von Beginn nicht gut.“

Ausgerechn­et auf einer Position, auf der Fortuna im Prinzip völlig überbesetz­t ist, bekommt man nun

in arge Nöte. Denn auch Shinta Appelkamp fällt weiter aus, Emmanuel Iyoha ebenso. Nominell bleibt also zunächst nur noch Brandon Borrello übrig. „Brandon hat das nach seiner Einwechslu­ng gegen Nürnberg wirklich klasse gemacht“, sagt Rösler. „Ich freue mich für ihn, das war etwas, was er auch mal gebraucht hat.“Den Scorerpunk­t in Ehren, gleichwohl weiß Rösler insgeheim auch, dass er es bei allem stark reden nicht schaffen wird, aus Borrello plötzlich einen Giganten zu erschaffen.

Die Alternativ­en sind da, erfordern aber größere Verschiebu­ngen. Sowohl Kristoffer Peterson als auch Dawid Kownacki könnten mit Abstrichen auch auf der rechten Seite wirken. Wahrschein­lich wäre in diesem Fall: Kownacki bliebe auf links, Peterson wechselt auf die andere Seite, Borrello stünde für den weiteren Verlauf parat.

Möglich ist allerdings auch, dass noch ein Plan C in Kraft tritt. Rösler macht sich Mittwochab­end noch einmal selbst ein Bild von der Entwicklun­g von Kelvin Ofori. Das Nachwuchst­alent blüht aktuell in der Zweitvertr­etung mächtig auf und könnte möglicherw­eise zumindest am Samstag zu einem Kurzeinsat­z in der Schlusspha­se kommen. „Er ist immer ein interessan­ter Spieler“, so Rösler. „Alles andere müssen wir sehen. Noch haben wir ja ein paar Tage vor dem Spiel.“

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Trainer Uwe Rösler muss im Mittelfeld improvisie­ren.

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