Nuss am Haselnussweg geknackt?
In Wülfrath ermittelten Experten eine Kompromisszufahrt zur Baustelle aus sieben Varianten. Starker Besuch von Anwohnern im Ausschuss für Stadtentwicklung.
WÜLFRATH (tpp) In der Frage, wie das Neubaugebiet „Haselnussweg“sicher und verträglich erschlossen werden kann, geht es voran. Das Büro „bueffee“aus Wuppertal hat soeben seine Verkehrsuntersuchung der sieben von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Varianten abgeschlossen und die Ergebnisse im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) vorgestellt. Das Interesse der Anwohner war so groß, dass sich fast 20 von ihnen auf den Weg zum Paul-Ludowigs-Haus in Rohdenhaus gemacht hatten.
„Eine optimale Lösung gibt es leider nicht“, sagte Jens Leven, Sicherheitsauditor und Mitinhaber von bueffee, vorneweg. Die am wenigsten schlechte sei die Variante 4, bei der die Zufahrt zur Baustelle von der Düsseler Straße über Kastanienallee und Schlehenweg erfolge, und die Abfahrt über Ulmenweg und In den Eschen zur Lindenstraße. Alle Straßen seien verkehrsberuhigt und schmal; im Plangebiet befinden sich mehrere „sensible Einrichtungen“
wie Kitas und Grundschule, so dass sich besondere Anforderungen an die Sicherheit von Kindern stellten. Ebenfalls in der Untersuchung betrachtet wurden die Zahl der jeweils betroffenen Anwohner sowie die Wegebeziehungen zu den weiterführenden Schulen.
Für die technische Machbarkeit hat bueffee elf Kreuzungen und Straßenecken hinsichtlich der sogenannten „Schleppkurven“der Lkw analysiert. Zugrunde gelegt wurde ein standardisierter, fünfachsiger Sattelzug. Im Ergebnis käme der Sattelzug um alle Kurven herum, jedoch nicht ohne Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern. Auch bei Variante 4 müssten Ampeln, Fußgängerüberwege und ein Zaun um den Spielplatz installiert werden. „Die Empfehlung der Variante 4 erfolgt vor der Maßgabe der Kompensationsempfehlungen“, so Jens Leven. Außerdem müssten 15 bis 17 Parkplätze wegfallen.
In einer Sitzungsunterbrechung kamen die Anwohner zu Wort. Einer betonte, dass man nach dem Ratsbeschluss im Dezember „in großer Sorge“gewesen seien, und dankte für die ausführlichen Untersuchungen. Wiederum kam die Nachfrage, ob es nicht doch noch andere Lösungen gebe, etwa über die Alte Kölnische Landstraße oder eine Baustellenstraße quer über das Feld. Die Verwaltung stellte klar, dass alles andere geprüft worden und aus technischen und rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Der Rat soll am 23. März beschließen.