Rheinische Post Mettmann

Sondersitz­ung zum Haushalt im April

- VON DIRK NEUBAUER

Die Politik drängt die Verwaltung, alle gemachten Sparvorsch­läge zu den Mettmanner Finanzen zu bewerten. Die Grundsteue­r-B soll so wenig wie möglich erhöht werden. Ziel sei es, einen genehmigun­gsfähigen Haushalt zu bekommen.

METTMANN Die Diskussion über den Mettmanner Haushalt 2021 geht in eine Extrarunde. Der Etat soll erst in einer Sondersitz­ung des Rates am 14. April beschlosse­n werden. Eigentlich sollte der Beschluss in der Ratssitzun­g am 23. März fallen. Dieser Termin wird jedoch in eine Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses umgewandel­t werden. Bis dahin hat die Verwaltung die Aufgabe, die Sach- und Dienstleis­tungskoste­n sowie den Personalha­ushalt intensiv zu durchforst­en. Gesucht werden alle Mittel, die sich in diesem Jahr einsparen lassen. Zudem soll die Verwaltung die Sparvorsch­läge aus den Parteien bewerten.

„Wir wollen von ihnen wissen, ob die jeweilige Maßnahme rechtlich machbar ist und welche Einsparung­en sie in diesem Jahr erbringt“, sagte Florian Peters von der SPD. Erst wenn diese Arbeit erledigt sei, könne man an eine Anhebung der Grundsteue­r-B denken, die aber deutlich niedriger ausfallen soll, als von der Verwaltung vorgeschla­gen. Sprecher aller Parteien machten deutlich, dass das gemeinsame Ziel sei, die exorbitant­e Erhöhung der Grundsteue­r-B auf Häuser und Wohnung von bislang 300 Prozentpun­kten auf ein absolutes Mindestmaß zu reduzieren.

Fabian Kippenberg von der CDU, aber auch Rebecca Türkis von den Grünen und Andrea Metz von der FDP zeigten sich enttäuscht von der Untätigkei­t der Verwaltung, insbesonde­re der Kämmerin Veronika Traumann. Eigentlich habe man erwartet, dass die Verwaltung die Sparvorsch­läge der Parteien einordne und zu ihnen Stellung nehme. „Wir Politiker haben schon ganz viel von der Arbeit getan, die eigentlich die Verwaltung hätte erledigen müssen“, sagte Kipping. „Wir sind darauf angewiesen, dass sie aktiv am Haushalt mitarbeite­t.“

Zuvor hatten die Mettmanner Parteien einhellig einen Antrag von „Zur Sache! Mettmann“abgelehnt. Die Wählergeme­inschaft hatte beantragt, ganz auf eine Anhebung der Grundsteue­r-B zu verzichten. Stattdesse­n könne, wie von den externen Experten Harald Birkenkamp und Helmut Peick vorgeschla­gen, der Gewerbeste­ueransatz im Mettmanner Haushaltsp­lan 2021 auf den vom Land vorgegeben Orientieru­ngsrahmen angehoben werden. Dies lehnte Bürgermeis­terin Sandra Pietschman­n ab. Zum einen stammten die NRW-Orientieru­ngsdaten

für die Kommunen aus dem September 2020. „Damals gab es den viermonati­gen Lockdown noch nicht.“Zudem reduzierte­n zusätzlich­e Gewerbeste­uereinnahm­en die Höhe der Corona-Hilfen. „An unserem Defizit ändert das gar nichts“, sagte Pietschman­n.

Vor der Sitzung hatte die Musikschul­e Mettmann mit Sambarhyth­men rund 100 Menschen vor der Neandertal­halle zusammenge­trommelt. Kinder, Eltern, Großeltern, Musiklehre­r und Gewerkscha­ftsvertret­er machten deutlich, dass es in Mettmann ganz still werden würde, wenn man die Musikschul­e aus Kostengrün­en schließt. Der Haupt- und Finanzauss­chuss hatte am Dienstag beschlosse­n, die Musikschul­strukturen und –kosten gründlich zu überprüfen. Da war der Protest noch „stumm“gewesen.

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FOTOS (4): STEPHAN KÖHLEN Mit Samba-Rythmen mahnten Aktive und Freunde der Musikschul­e die Mitglieder des Haupt- und Finanzauss­chusses vor der Stadthalle, bei den Haushaltsb­eratungen das Institut nicht zu gefährden. Tags zuvor war der Protest noch „stumm“gewesen.
 ??  ?? Fabian Kippenberg, CDU
Fabian Kippenberg, CDU
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Rebecca Türkis, Grüne
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Florian Peters, SPD

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