Kolpingsfamilie Mettmann vor Neustart
Die Pandemie bremst komplett aus. Zur Realisierung der Aufgaben fehlen Einnahmen wie aus Festen.
METTMANN Ein wichtiger Eckpfeiler im Gemeindeleben der katholischen Pfarrei St. Lambertus ist die Kolpingsfamilie. Sie feierte vor vier Jahren ihr 160-jähriges Jubiläum und setzte damals wichtige Impulse in der Mettmanner Öffentlichkeit.
Die Pandemie bremst derzeit quasi alles aus. Durch die Corona-Bedingungen musste die Kolpingsfamilie fast alle im Jahreskreis normalerweise anstehenden Aktivitäten einschränken, sagt Wilfried Meiswinkel, der 23 Jahre lang die „Kolpinger“als Erster Vorsitzender geleitet hatte und Anfang vergangenen Jahres diese wichtige Aufgabe an das verjüngte Leitungsteam mit Stefan Lederer und Ulla Zygmunt abgegeben hatte.
Für das neue Führungsduo war es ein merkwürdiger Start, denn kaum war es gewählt, lähmte die Epidemie die sonst so vielfältigen Maßnahmen bei der Mettmanner Kolpingfamilie. Wilfried Meiswinkel machte deutlich, dass das Fehlen von Aktivitäten aufgrund der Corona-Kríse auch Einfluss auf die Einnahmen der Kolpingsfamilie hatte. „Ich verweise beispielsweise auf unseren traditionellen Stand beim Heimatfest oder bei anderen Aktionen, bei denen wir vertreten sind. Der überwiegende Teil der erzielten Erlöse werden zumeist für einen caritativen Zweck eingesetzt“, betont Meiswinkel und verweist beispielsweise auf den seit vielen Jahren bestehenden Einsatz für die Wohungslosenhilfe der Caritas. Ganz besonders am Herzen liegt Wilfried „Mister Kolping“
Meiswinkel die Partnerschaft der Kolpinger mit dem Friendshiphome in Manila.
Mittels Bildung werde dort Straßenkindern aus den Slums der Millionenstadt nachhaltig geholfen. Verschiedene Aktionen und große Spendenbereitschaft sorgten dafür, dass die Kolpingsfamilie ansehnliche Beträge für dieses Projekt zu Pater Ralf, dem Ansprechpartner in Manila, für diesen sozialen Zweck überweisen konnte. Den sozialen Aspekt der Arbeit fasste er so zusammen. „Wir als Kolpingfamilie sehen uns als Motor für den Einsatz hinsichtlich der Wohnungslosen, Bildungsarmen oder den Geflüchteten. Dieses Engagement gilt als Beispiel für gelebte Solidarität, beziehungsweise praktische Nächstenliebe.“
Der 68-Jährige bedauert, dass in dieser von Corona geprägten Zeit etwas fast komplett wegfällt. „Kolping lebt von Begegnung. Darauf müssen wir derzeit überwiegend verzichten.“Trotz des Corona-bedingten Ausfalls von Aktivitäten habe kein Mitglied der Kolpingfamilie den Rücken gekehrt. Neben den caritativen Aktivitäten kommen Geselligkeit und das Reisen nicht zu kurz. Neben beispielsweise einem regelmäßigen Stammtisch und der Himmelfahrtswanderung findet einmal jährlich ein Einkehrwochenende mit der ganzen Familie im Matthias-Claudius-Haus im Sauerländischen Meschede statt. „Leider musste sowohl in diesem als auch im vergangen Jahr dieses so beliebte Familienwochenende aus Gründen der Epidemie abgesagt werden.“ebenso abgesagt werden musste eine Reise nach
Israel mit Monsignore Herbert Ullmann, der als geistlicher Reiseführer die Fahrt ins Heilige Land begleiten sollte.
„Ich hoffe, dass in absehbarer Zeit durch die Impfungen und das regelmäßige Testen die Epidemie so weit eingeschränkt wird, dass wir wieder zu einer Normalität in der Gesellschaft zurückfinden, und die Kolpingsfamilie ihre vielfältigen Aktivitäten wieder aufnehmen kann“, sehnt sich Wilfried nach der Gemeinschaft seiner Mettmanner Kolpinger zurück. Eine erste Finanzspritze gab es jetzt: Nach seiner Auflösung hatte der Ex-Werbeverein der Galerie Königshof noch Geld übrig. Das wollte Centermanagerin Ulrike Kundt-Abend sinnvoll einsetzen, unter anderem wurde die Kolpingsfamilie bedacht.