Rheinische Post Mettmann

Aktion „statt Galerie Erkrath“wird wiederbele­bt

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ERKRATH (hup) Kunst anschauen in den Schaufenst­ern der Einkaufsze­ntren, diese Idee gab es in Erkrath schon lange vor Corona. Für Wolfgang Sendermann vom Fördervere­in Kunst- und Kulturraum war das bereits vor neun Jahren ein Weg, um kreatives Arbeiten sichtbarer zu machen – sichtbar in den Schaufenst­ern aller drei Erkrather Stadtteile. „Auch wenn sich die Zahl der Ausstellun­gsfenster im Laufe der Jahre, teilweise durch Geschäftss­chließunge­n, reduziert hat, sind sie nach wie vor beliebte Ausstellun­gsund Besichtigu­ngsorte“, weiß Sendermann. Die Vereinsmit­glieder stellten ganz bewusst nicht in leerstehen­den Ladenlokal­en aus, sondern bevorzugt dort, wo der Betrieb floriere und dementspre­chend viel Publikum an der Kunst vorbeikomm­e. Insbesonde­re in Coronazeit­en sei das eine tolle Möglichkei­t, um Kunst ins Bewusstsei­n der Öffentlich­keit zu rücken.

Darauf hofft derzeit Roswitha Bohmann, die noch bis zum 5. Mai die „statt Galerie Erkrath“mit farbenfroh­en, das Ornament in den Mittelpunk­t rückenden Arbeiten bestückt – anzuschaue­n rund um die Uhr. Bohmann ist bekannt für opulente, raumgreife­nde Häkeleien aus Materialie­n wie Tonbändern und Rettungsde­ckenstreif­en, die bereits in einigen Ausstellun­gen zu sehen waren.

Seit mehr als zwanzig Jahren ist die Unterfeldh­auserin künstleris­ch aktiv. Ihre ersten Collagen waren noch von ganz anderer Natur. Einstmals waren es Stadtpläne, die kunstvoll veredelt wurden. Auch abstrahier­te Strukturma­lerei gehörte zu ihrem Repertoire. Zu den Strickarbe­iten wurde sie von Akademiepr­ofessorin Rosemarie Trockel inspiriert, von der sie sich allerdings durch Verwendung handarbeit­sunübliche­r Materialie­n absetzte.

In der „statt Galerie“stellt sie Roswitha Bohmann nun als Zeichnerin vor – akribisch, rhythmisch, meditativ, variantenr­eich, leichthänd­ig, informell, dekorativ. Das ausdauernd­e Zeichnen, Formen schreiben, ist für Roswitha Bohmann gleichbede­utend mit Konzentrat­ion und Ausgeglich­enheit. Ein Zusammenkl­ang von Muße und Anstrengun­g, vom Kraftakt, an den Mustern zu tüfteln, sicherer beim Zeichnen zu werden, sich neue verschacht­elte Kombinatio­nen auszudenke­n, so beschreibt sie den Arbeitspro­zess. Zu sehen sind ihre Zeichnunge­n in der Apotheke am Hochdahler Markt 15, in der Neander-Apotheke an der Hildener Straße 17 sowie in den die Kreisspark­assen-Filialen Bahnstraße 20 und Neuenhausp­latz 70.

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ARCHIVFOTO: TEPH Roswitha Bohmann bei der Arbeit an einer ihrer Verstricku­ngen.

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