Tischtennisspieler werben um die Jugend
Mettmann-Sport war als Tabellenzweiter der NRW-Liga auf einem guten Weg, die Relegation um den Aufstieg zu erreichen, dann wurde die Saison wegen der Pandemie abgebrochen. Der Klub ist aber zuversichtlich, weiter eine gute Rolle zu spielen. Er bangt jedoc
METTMANN Vor gut zwei Wochen hat der Westdeutsche Tischtennisverband entschieden, dass für die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Spielklassen die Saison abgebrochen und bisher stattgefundene Begegnungen für ungültig erklärt werden. Von dieser Entscheidung ist auch das in der NRW-Liga spielende Team von Mettmann-Sport betroffen. „Für uns ist die coronabedingte Entscheidung gut nachvollziehbar – aber trotzdem schade. Wir belegten nämlich vor der Saisonunterbrechung während der Hinrunde den zweiten Tabellenplatz und
„Bisher hat kein wichtiger Sponsor zurückgezogen, so dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen können“
Thomas Nolte
Abteilungsleiter Tischtennis ME-Sport
hätten damit eine gute Chance, an der Relegationsrunde zum Aufstieg in die Tischtennis-Oberliga teilzunehmen“, berichtet Abteilungsleiter Thomas Nolte.
Auch Mannschaftsführer Edgar Höhn hat volles Verständnis für die Reaktion des Verbandes, bedauert es aber ebenfalls, dass ME-Sport nicht die möglichen Begegnungen der Relegation spielen kann. „Wir müssen uns damit abfinden und in der kommenden Saison, die hoffentlich ab September dieses Jahres wieder durchgeführt kann, erneut auf einen Platz in der Spitzengruppe der NRW-Liga konzentrieren. Über die spielerische Qualität für den Aufstieg in die Oberliga verfügen wir allemal“, erklärt der erfahrene Tischtennisspieler selbstbewusst.
Wie Thomas Nolte geht er davon aus, dass kein Spieler den Verein verlassen wird und verweist darauf, dass mit Alexander Kreik zur Rückrunde der Spielzeit 2020/21 ein früheres Eigengewächs und Stammspieler der ersten Mannschaft zu
ME-Sport zurückgekehrt sei. „Er ist im unteren Paarkreuz eine Riesenverstärkung.“Kreik, der nach seinem Umzug von Mettmann nach Jüchen eine Zeitlang für den Landesligisten CVJM Kelzenberg aktiv war, freut sich riesig, wieder für seinen Stammverein ME-Sport spielen zu können. „Da kann ich wieder höherklassig bei einem ambitionierten Klub spielen. Den größten Teil der Mannschaftskameraden kenne ich noch von früher. Das ist spielerisch und kameradschaftlich eine tolle Truppe“, sagt Kreik, der früher nicht nur als Spieler für reichlich Punkte sorgte, sondern auch die Tischtennis-Abteilung leitete. „Alex und ich werden im unteren Drittel sicherlich eine Menge Punkte holen. Da sind wir eine Bank“, ist sich Kapitän Höhn sicher.
Er arbeitet gerade an der Kaderplanung für die nächste Spielzeit. „Wenn wir – wie vorgesehen – das jetzige Aufgebot behalten, haben wir schon viel erreicht. In der Corona-Zeit ist es gar nicht so einfach, den Kontakt zu den bisherigen Spielern zu halten oder gar neue Akteure anzusprechen“, betont Höhn. „Zudem ist im Bereich Kaderplanung vor allem unser Abteilungschef Thomas Nolte gefragt. Schließlich stellt sich ja die Frage, ob unter den derzeitigen Pandemieverhältnissen die Sponsoren bei der Stange bleiben und der Etat für die kommende Saison gesichert ist.“
Hinsichtlich des Etats gibt sich Nolte recht optimistisch. „Bisher hat sich kein wichtiger Sponsor zurückgezogen. Da spreche ich auch für den Gesamtverein, so dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen können.“Nolte ist nicht nur Abteilungsleiter Tischtennís sondern auch zweiter Vorsitzender von ME-Sport. Sorgen bereitet ihm, dass nicht nur beim Tischtennis sondern auch in anderen Abteilungen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich
die Abmeldungen zunehmen. „Da spielt Coroana und das damit fehlende oder eingeschränkte Anbieten von Trainings- und Übungszeiten sicherlich eine große Rolle. Zudem wollen sich immer weniger junge Leute fest an einen Verein mit regelmäßigen Trainings- und Spielzeiten binden. Diese Entwicklung ist bei vielen Sportvereinen zu beobachten.“So hätten sich beispielsweise gerade in der Tischtennisabteilung 15 Kids in den vergangenen Wochen abgemeldet. Das sei besonders ärgerlich, da es gerade an Jugendmannschaften in der Sparte Tischtennis fehle, so Nolte.
Langjährige Verfolger der lokalen Tischtennisszene wissen, dass in der Vergangenheit gerade die Tischtennis-Jugend in der Region ein Aushängeschild von ME-Sport oder den Vorgängervereinen Mettmanner SC und Mettmanner TV war. ME-Sport will junge Mitglieder werben, indem beispielsweise der Kontakt zu den Schulen und Kitas gesucht und andere Projekte der Mitgliederwerbung durch die neue hauptamtliche Geschäftsführerin Sport des Gesamtvereins angeboten werden. „Wir planen beispielsweise im Bereich Tischtennis eine Stadtmeisterschaft der jeweiligen 5. Klassen der Mettmanner Schulen“, sagt Thomas Nolte.