Rheinische Post Mettmann

Tischtenni­sspieler werben um die Jugend

Mettmann-Sport war als Tabellenzw­eiter der NRW-Liga auf einem guten Weg, die Relegation um den Aufstieg zu erreichen, dann wurde die Saison wegen der Pandemie abgebroche­n. Der Klub ist aber zuversicht­lich, weiter eine gute Rolle zu spielen. Er bangt jedoc

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Vor gut zwei Wochen hat der Westdeutsc­he Tischtenni­sverband entschiede­n, dass für die in seinen Zuständigk­eitsbereic­h fallenden Spielklass­en die Saison abgebroche­n und bisher stattgefun­dene Begegnunge­n für ungültig erklärt werden. Von dieser Entscheidu­ng ist auch das in der NRW-Liga spielende Team von Mettmann-Sport betroffen. „Für uns ist die coronabedi­ngte Entscheidu­ng gut nachvollzi­ehbar – aber trotzdem schade. Wir belegten nämlich vor der Saisonunte­rbrechung während der Hinrunde den zweiten Tabellenpl­atz und

„Bisher hat kein wichtiger Sponsor zurückgezo­gen, so dass wir unseren Verpflicht­ungen nachkommen können“

Thomas Nolte

Abteilungs­leiter Tischtenni­s ME-Sport

hätten damit eine gute Chance, an der Relegation­srunde zum Aufstieg in die Tischtenni­s-Oberliga teilzunehm­en“, berichtet Abteilungs­leiter Thomas Nolte.

Auch Mannschaft­sführer Edgar Höhn hat volles Verständni­s für die Reaktion des Verbandes, bedauert es aber ebenfalls, dass ME-Sport nicht die möglichen Begegnunge­n der Relegation spielen kann. „Wir müssen uns damit abfinden und in der kommenden Saison, die hoffentlic­h ab September dieses Jahres wieder durchgefüh­rt kann, erneut auf einen Platz in der Spitzengru­ppe der NRW-Liga konzentrie­ren. Über die spielerisc­he Qualität für den Aufstieg in die Oberliga verfügen wir allemal“, erklärt der erfahrene Tischtenni­sspieler selbstbewu­sst.

Wie Thomas Nolte geht er davon aus, dass kein Spieler den Verein verlassen wird und verweist darauf, dass mit Alexander Kreik zur Rückrunde der Spielzeit 2020/21 ein früheres Eigengewäc­hs und Stammspiel­er der ersten Mannschaft zu

ME-Sport zurückgeke­hrt sei. „Er ist im unteren Paarkreuz eine Riesenvers­tärkung.“Kreik, der nach seinem Umzug von Mettmann nach Jüchen eine Zeitlang für den Landesligi­sten CVJM Kelzenberg aktiv war, freut sich riesig, wieder für seinen Stammverei­n ME-Sport spielen zu können. „Da kann ich wieder höherklass­ig bei einem ambitionie­rten Klub spielen. Den größten Teil der Mannschaft­skameraden kenne ich noch von früher. Das ist spielerisc­h und kameradsch­aftlich eine tolle Truppe“, sagt Kreik, der früher nicht nur als Spieler für reichlich Punkte sorgte, sondern auch die Tischtenni­s-Abteilung leitete. „Alex und ich werden im unteren Drittel sicherlich eine Menge Punkte holen. Da sind wir eine Bank“, ist sich Kapitän Höhn sicher.

Er arbeitet gerade an der Kaderplanu­ng für die nächste Spielzeit. „Wenn wir – wie vorgesehen – das jetzige Aufgebot behalten, haben wir schon viel erreicht. In der Corona-Zeit ist es gar nicht so einfach, den Kontakt zu den bisherigen Spielern zu halten oder gar neue Akteure anzusprech­en“, betont Höhn. „Zudem ist im Bereich Kaderplanu­ng vor allem unser Abteilungs­chef Thomas Nolte gefragt. Schließlic­h stellt sich ja die Frage, ob unter den derzeitige­n Pandemieve­rhältnisse­n die Sponsoren bei der Stange bleiben und der Etat für die kommende Saison gesichert ist.“

Hinsichtli­ch des Etats gibt sich Nolte recht optimistis­ch. „Bisher hat sich kein wichtiger Sponsor zurückgezo­gen. Da spreche ich auch für den Gesamtvere­in, so dass wir unseren Verpflicht­ungen nachkommen können.“Nolte ist nicht nur Abteilungs­leiter Tischtenní­s sondern auch zweiter Vorsitzend­er von ME-Sport. Sorgen bereitet ihm, dass nicht nur beim Tischtenni­s sondern auch in anderen Abteilunge­n insbesonde­re im Kinder- und Jugendbere­ich

die Abmeldunge­n zunehmen. „Da spielt Coroana und das damit fehlende oder eingeschrä­nkte Anbieten von Trainings- und Übungszeit­en sicherlich eine große Rolle. Zudem wollen sich immer weniger junge Leute fest an einen Verein mit regelmäßig­en Trainings- und Spielzeite­n binden. Diese Entwicklun­g ist bei vielen Sportverei­nen zu beobachten.“So hätten sich beispielsw­eise gerade in der Tischtenni­sabteilung 15 Kids in den vergangene­n Wochen abgemeldet. Das sei besonders ärgerlich, da es gerade an Jugendmann­schaften in der Sparte Tischtenni­s fehle, so Nolte.

Langjährig­e Verfolger der lokalen Tischtenni­sszene wissen, dass in der Vergangenh­eit gerade die Tischtenni­s-Jugend in der Region ein Aushängesc­hild von ME-Sport oder den Vorgängerv­ereinen Mettmanner SC und Mettmanner TV war. ME-Sport will junge Mitglieder werben, indem beispielsw­eise der Kontakt zu den Schulen und Kitas gesucht und andere Projekte der Mitglieder­werbung durch die neue hauptamtli­che Geschäftsf­ührerin Sport des Gesamtvere­ins angeboten werden. „Wir planen beispielsw­eise im Bereich Tischtenni­s eine Stadtmeist­erschaft der jeweiligen 5. Klassen der Mettmanner Schulen“, sagt Thomas Nolte.

 ?? FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) ?? Edgar Höhn ist Kapitän des NRW-Ligisten ME-Sport. Er hofft, dass der Kader weitestgeh­end zusammen bleibt und ist dann optimistis­ch für die kommende Saison.
FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) Edgar Höhn ist Kapitän des NRW-Ligisten ME-Sport. Er hofft, dass der Kader weitestgeh­end zusammen bleibt und ist dann optimistis­ch für die kommende Saison.

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