Rheinische Post Mettmann

Stadt kündigt Tempo bei Schnelltes­ts an

- VON ALEXANDER ESCH, ARNE LIEB UND UWE-JENS RUHNAU

Auch am Samstag gab es lange Wartezeite­n im Oberbilker Testzentru­m. Die Verantwort­lichen kündigen schnelle Nachbesser­ungen an – und wollen bereits am Montag weitere Standorte für kostenlose Schnelltes­ts verkünden.

DÜSSELDORF Nachdem sich vor dem Testzentru­m in Oberbilk am Wochenende wieder lange Schlangen gebildet haben, kündigt die Stadt schnelle Verbesseru­ngen bei den kostenlose­n Corona-Schnelltes­ts an. „Bereits am Montag werden wir weitere Schnelltes­tstationen in unserem Corona-Portal listen können“, sagt der Leiter des städtische­n Krisenstab­s, Burkhard Hintzsche. Er betont, dass Düsseldorf ein Vorreiter mit diesem Angebot sei – und von Interessen­ten überrannt werde.

Seit dieser Woche bietet die Stadt von Montag bis Samstag jeweils bis zu 1000 kostenlose Corona-Schnelltes­ts für Düsseldorf­er an. Damit reagiert Düsseldorf umgehend auf die neue Testverord­nung, die erst am Sonntag veröffentl­icht worden ist. Bislang einziger Standort ist das Testzentru­m an der Mitsubishi Electric Halle, das bereits seit dem Frühjahr besteht und daher eine erprobte Infrastruk­tur bietet.

In den ersten Tagen mussten Besucher allerdings lange Wartezeite­n in Kauf nehmen. Bis weit in den benachbart­en Südpark reichte die Schlange unter freiem Himmel vor den Containern am Samstagmit­tag, wie ein Ortsbesuch unserer Redaktion zeigte. Ein solches Bild hatte sich auch in den vorherigen Tagen geboten. Der Frust bei den Besuchern war groß. Thomas Wachter beispielsw­eise hatte einen Termin um 11.55 Uhr vereinbart. Um 13.20 Uhr stand er immer noch in einem abgesperrt­en Bereich auf dem Parkplatz und wartete Wind und Wetter ausgesetzt auf sein Testergebn­is. Es habe allein über eine Stunde gedauert, bis er getestet wurde. Er verstehe zudem nicht, warum das Ergebnis nicht digital übermittel­t werde. „Das ist insgesamt schlecht organisier­t.“Den Test habe er benötigt, um seinen Enkel besuchen zu können.

Total verärgert war auch Petra Banasch. Sie ließ sich testen, um zur Beerdigung ihrer Schwiegerm­utter gehen zu können, wie sie sagt. Doch jetzt wisse sie nicht, ob sie das pünktlich schaffe. „Wir waren extra eine halbe Stunde vor unserem Termin

hier. Da wurden wir aber wieder weggeschic­kt.“

Krisenstab­sleiter und Stadtdirek­tor Hintzsche verspricht schnelle Nachbesser­ungen. „Wir optimieren derzeit noch den Ablauf an der Mitsubishi Electric Halle“, sagt er mit Blick auf die Probleme der ersten Woche. Dass die Menschen vor Ort auf ihr Ergebnis warten, hat aber auch mit einem Vorteil des Standorts zu tun: Fällt der Schnelltes­t positiv aus – was zur sofortigen Quarantäne verpflicht­et –, können die Menschen direkt vor Ort einen PCR-Test machen. Der zuverlässi­gere Test, dessen Auswertung aber nicht sofort vorliegt, ist für die weitere Diagnose vorgeschri­eben. In der ersten Woche war dies sechs Mal der Fall.

Hintzsche weist darauf hin, dass die allgemein verfügbare­n Schnelltes­ts eine Idee der Bundesregi­erung gewesen seien, ohne dass sie dafür eine Struktur geschaffen habe. Die Stadt Düsseldorf sei Vorreiter, private

Betreiber von Testzentre­n, Apotheken und vor allem Unternehme­n seien ebenso mögliche Anbieter.

Laut Hintzsche führte die Stadt zum Wochenbegi­nn, als das neue Angebot noch nicht groß kommunizie­rt war, 30 Schnelltes­ts durch. „Am nächsten Tag, als wir die Online-Buchung scharf gestellt hatten, waren es 200. Am Donnerstag und Freitag kamen jeden Tag etwas über 500 Menschen“, so Hintzsche.

Die Stadtverwa­ltung habe die bereits in Düsseldorf etablierte­n Schnelltes­tstationen angeschrie­ben und möchte diese nun integriere­n. Vereinbaru­ngen würden gerade abgeschlos­sen. „Wenn wir einen Überblick haben, welche Teststatio­nen mitmachen, überlegen wir, wo wir noch zusätzlich­e benötigen, um eine gute flächendec­kende Versorgung zu haben“, sagt Hintzsche. 15 mögliche weitere Standorte seien bereits identifizi­ert.

Interview

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RP-FOTO: ALE Bis weit in den Südpark standen die Menschen am Samstag vor dem Testzentru­m an der Mitsubishi-Electric-Halle an. Seit vergangene­r Woche gibt es dort kostenlose Corona-Schnelltes­ts.

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