Rheinische Post Mettmann

Kreis gibt grünes Licht für Reitsporta­nlage

Das Gelände einer ehemaligen Baumschule soll dafür entsiegelt werden. Das Projekt stößt auf Zuspruch.

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WÜLFRATH (RP) Bei vier Enthaltung­en der Grünen-Fraktion hat der Kreisaussc­huss jetzt eine Änderung des Flächennut­zungsplans für das Gelände der ehemaligen Baumschule Nissen beschlosse­n. Damit ist der Weg frei, dort eine Reitsporta­nlage für den Dressurspo­rt mit angegliede­rtem Therapieze­ntrum „Mensch + Pferd“zu errichten. Die Käuferin des Grundstück­s hatte entspreche­nde Pläne vorgelegt und damit in Wülfrath gleich allgemeine Begeisteru­ng ausgelöst .

In der Begründung für den dafür nötigen Bebauungsp­lan hatte die Stadt Wülfrath dargelegt, dass es aufgrund der Größe der Anlage und des Bedarfs an Freifläche­n für die Pferdehalt­ung keine Alternativ­e im Stadtgebie­t gebe. Zudem sei bei der ausgewählt­en Fläche zu berücksich­tigen, dass durch die intensive Vornutzung als Baumschule bereits eine Vorbelastu­ng vorliege. Den Plänen der Käuferin zufolge würden weite Teile der Flächen entsiegelt, um Weideraum zu schaffen, was eine Verbesseru­ng der Situation bedeute. Obwohl die geplante Reitsporta­nlage keine privilegie­rte Nutzung im Sinne des Baugesetzb­uchs darstellt, sondern als gewerblich­e bzw. freizeitwi­rtschaftli­che Nutzung einzustufe­n ist, sei sie durch ihren großen Anteil an Freifläche­n durchaus mit den Grundsätze­n und Zielen des Regionalpl­ans vereinbar und beeinträch­tige die Aufgaben und die Funktion des Regionalen Grünzugs nicht. Die Bezirksreg­ierung

hat nach Prüfung gegen die Anpassung der Bauleitpla­nung an die Ziele der Raumordnun­g daher auch keine landesplan­erischen Bedenken angemeldet.

Fazit: Auf Grundlage dieser Stellungna­hme kann jetzt im Zuge der vorbereite­nden und verbindlic­hen Bauleitpla­nung das geplante Vorhaben „Reitsporta­nlage Aprath“entwickelt werden. Vorgesehen sind eine ökologisch­e Baubegleit­ung und die

Ausschöpfu­ng diverser Potenziale für die Umsetzung einer energieeff­izienten und klimaschon­enden Bauweise. Die Nutzung von Solarenerg­ie durch Photovolta­ikanlagen auf Teilen der Dachfläche­n ist bereits vorgesehen.

Die Stadt hofft, dass die neue Reitsporta­nlage ein Vorzeigepr­ojekt für Wülfrath wird. Im Sommer 2019 war im Ausschuss für Stadtentwi­cklung beschlosse­n worden, aus Gut Hülsen eine Reitsporta­nlage zu machen, ein ehrgeizige­s und zugleich wohl millionens­chweres Projekt: Vivica Mittelsten Scheid aus der Wuppertale­r Unternehme­rfamilie Vorwerk will das von ihr erworbene Areal von Gut Hülsen, der ehemaligen Baumschule Nissen in Aprath, zu einem Reitsportz­entrum für ambitionie­rte Dressurrei­ter ausbauen.

Die Zustimmung der Politik war nach den ersten Signalen („Das hört sich gut an“) schnell da und auch die Stadt Wülfrath, der Kreis Mettmann und die Bezirksreg­ierung waren gleich ganz angetan von dem Vorhaben.

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY An der Ex-Baumschule am Voisberger Weg soll die Reitsporta­nlage Aprath entstehen.

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