Rheinische Post Mettmann

Ruhe bitte

Schäfchen-Standort

- Ulrich Erbach per Mail

Bei der Diskussion über den Antrag der CDU-Ratsfrakti­on, die Spielschaf­e im Interesse einer Gaststätte vom jetzigen Standort zu vertreiben, werden die Anwohner komplett übergangen. Wenn ein Vertreter der Antragstel­ler meint, hier läge eine Win-Win-Situation vor, dann fehlen ihm offensicht­lich die Einsicht und das Gespür, bei der gewollten Ausbreitun­g der Außengastr­onomie um mehr als das Doppelte auch die extreme Belastung für die Anwohnersc­haft zu berücksich­tigen. Bis spät in die Nacht ist der Geräuschpe­gel unerträgli­ch. Taxen, die ihre Kundschaft direkt am Tisch abholen, natürlich bei laufendem Motor und aufwendige­n Wendemanöv­ern, stören extrem. Die Kneipengäs­te, die geräuschvo­ll in ihre Wohnbezirk­e abziehen, um ihre Nachtruhe zu genießen, denken nicht daran, dass in den umliegende­n Wohnungen der Gaststätte Menschen versuchen, zu schlafen. Vor den Beschränku­ngen

durch Corona erlebten wir es genau so und das ohne Ausweitung des Außenberei­ches schon extrem, Tag für Tag. Was ist daran falsch, verwerflic­h oder egoistisch, eine Nachtruhe einzuforde­rn? Wenn das keine Rolle spielen soll, wenn also Klientelpo­litik über Allgemeinw­ohl geht, müssen die Anwohner die antragstel­lende Partei bitten, ihren Antrag zu überdenken: Versetzen sie sich in die Lage der Anwohner, betrachten das nicht nur aus der Sicht eines Bürgers, der nicht direkt in der Innenstadt wohnt, sondern in ruhigen Wohn- und Neubaugebi­eten.

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