Ruhe bitte
Schäfchen-Standort
Bei der Diskussion über den Antrag der CDU-Ratsfraktion, die Spielschafe im Interesse einer Gaststätte vom jetzigen Standort zu vertreiben, werden die Anwohner komplett übergangen. Wenn ein Vertreter der Antragsteller meint, hier läge eine Win-Win-Situation vor, dann fehlen ihm offensichtlich die Einsicht und das Gespür, bei der gewollten Ausbreitung der Außengastronomie um mehr als das Doppelte auch die extreme Belastung für die Anwohnerschaft zu berücksichtigen. Bis spät in die Nacht ist der Geräuschpegel unerträglich. Taxen, die ihre Kundschaft direkt am Tisch abholen, natürlich bei laufendem Motor und aufwendigen Wendemanövern, stören extrem. Die Kneipengäste, die geräuschvoll in ihre Wohnbezirke abziehen, um ihre Nachtruhe zu genießen, denken nicht daran, dass in den umliegenden Wohnungen der Gaststätte Menschen versuchen, zu schlafen. Vor den Beschränkungen
durch Corona erlebten wir es genau so und das ohne Ausweitung des Außenbereiches schon extrem, Tag für Tag. Was ist daran falsch, verwerflich oder egoistisch, eine Nachtruhe einzufordern? Wenn das keine Rolle spielen soll, wenn also Klientelpolitik über Allgemeinwohl geht, müssen die Anwohner die antragstellende Partei bitten, ihren Antrag zu überdenken: Versetzen sie sich in die Lage der Anwohner, betrachten das nicht nur aus der Sicht eines Bürgers, der nicht direkt in der Innenstadt wohnt, sondern in ruhigen Wohn- und Neubaugebieten.
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