Grammozis verblasst im Schalker Rangnick-Theater
GELSENKIRCHEN (dpa) Kommt er oder kommt er nicht? So lautet die große Frage auf Schalke, und sie dreht sich natürlich um Ralf Rangnick. Dimitrios Grammozis, als fünfter Trainer dieser Saison erst vor zwei Wochen geholt, musste derweil schnell erfahren, wie einen die Hektik auf Schalke einholen kann. Als Hoffnungsträger für die kommende Zweitliga-Saison geholt, bekam er schnell breite Zustimmung. In der Diskussion um Rangnick scheint der mit einem Punkt und keinem Tor aus zwei Spielen gestartete Coach derweil nur noch eine Variable zu sein.
Rangnick soll als Sportvorstand geholt werden, so viel ist klar. Ob der auch als Bundestrainer Gehandelte, der gerne alle Fäden in der Hand hält, überdies auch Trainer werden will und ob er im anderen Fall Grammozis vertrauen würde, erscheint offen. So oder so wird Rangnick alle Entscheidungsmacht fordern – und bekommen. Grammozis wollte das Thema „nicht kommentieren.“
So oder so ist Rangnick in Gelsenkirchen schon seit Tagen omnipräsent. Weil er polarisiert. Wobei die Befürworter klar in der Überzahl scheinen, eine Fan-Petition hat schon über 50.000 Unterstützer. Dass der 62-Jährige von einer 14-köpfigen externen Gruppe installiert werden soll, führte auf Schalke – ohnehin ein Jahrmarkt der Eitelkeiten – zu heftigem Kompetenzgerangel.
Die Gruppe und der Aufsichtsrat einigten sich zumindest darauf,
Rangnick holen zu wollen. Und sehen sich dabei auch in einer guten Position. Man habe ein konstruktives Gespräch über ein mögliches Engagement von Rangnick beim FC Schalke 04 geführt. „Dieses Gespräch war offen und vertrauensvoll“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Aufsichtsratschef Jens Buchta und Peter Lange aus Rangnicks Management. Man habe „die Rahmenbedingungen für eine mögliche Zusammenarbeit ausführlich erörtert. Anschließend haben wir vereinbart, die Gespräche fortzusetzen.“
Trotz großer Personalnot und einer Serie von zehn sieglosen Spielen hofft Grammozis vor dem Duell mit Mönchengladbach (18.30 Uhr) auf einen besseren Auftritt seines Teams als zuletzt beim 0:5 gegen den VfL Wolfsburg. Grammozis, dem nach den jüngsten Ausfällen von Nabil Bentaleb und Hamza Mendyl zehn Spieler fehlen, betonte, dass die Mannschaft die Leistung aus dem letzten Spiel gut aufgearbeitet habe.