Stadt kontrolliert neues Limit auf Merowingerstraße
Seit dem Aus für die Umweltspur gilt Tempo 30. Die mobilen Blitzer haben offenbar reichlich zu tun.
DÜSSELDORF Auf der Merowingerstraße gilt neuerdings Tempo 30 – das sorgt für unangenehme Post für viele Autofahrer. Die Stadt kontrolliert die Neuregelung mit mobilen Blitzen. Die haben viel zu tun, wie am Freitagnachmittag vor Ort zu beobachten war. Auch Zuschriften an unsere Redaktion und verärgerte Beiträge bei Facebook zeigen, dass viele Autofahrer überrascht von der Neuregelung sind, die seit der Abschaffung der Umweltspur am 1. März gilt. Das geringere Limit betrifft sogar beide Fahrtrichtungen, obwohl die Umweltspur nur stadteinwärts markiert gewesen war.
Das geringere Höchsttempo ist Teil eines Pakets, das die umstrittenen Sonderspuren ersetzen soll. Die Stadt unter dem neuen Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) behält das Ziel bei, die Stickoxidbelastung zu senken und strebt einen Vergleich im Rechtsstreit mit der Umwelthilfe an.
Für saubere Luft sollen nun andere Vorhaben sorgen. Dazu zählen die viel beachteten Pförtnerampeln, die auch vor der Einfahrt in die Merowingerstraße zum Einsatz kommen – aber auch weitere Projekte wie Tempo 30.
Der Nutzen einer solchen Temporeduzierung für die Luftreinheit ist grundsätzlich nicht unumstritten. Kritiker, die ihrem Ärger derzeit etwa bei Facebook Luft machen, bezweifeln einen positiven Effekt. Die Stadt begründet die Entscheidung für die Merowingerstraße aber auch konkret mit den dortigen Begebenheiten. „Die reduzierte Höchstgeschwindigkeit führt zur Verflüssigung des Verkehrsablaufs, da die grüne Welle aufgrund der Abstände der Folgeknoten ideal für diese Geschwindigkeit ist“, heißt es in einem Papier für die Politik. Darüber hinaus erhöhe sich die Sicherheit von Radfahrern, wenn die Autos langsamer unterwegs seien.
Schon bei der Vorstellung der Pläne waren Tempokontrollen angekündigt worden, sogar stationäre Blitzer werden geprüft. Die Politik lässt auch den Bau eines Radwegs prüfen. Dafür wird erwägt, Querin Längsparkstände umzuwandeln.