Rheinische Post Mettmann

Jetzt spricht der Chef der Weißen Flotte

Warum sich im Corona-Jahr auch eine verkürzte Saison nicht für die Fahrgastsc­hiffer lohnt.

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DÜSSELDORF (ujr) Die Schiffe der Weißen Flotte bleiben dieses Jahr fest vertäut im Hafen. Für das Unternehme­n habe eine verkürzte Saison im zweiten Corona-Jahr keinen Sinn, erklärt Geschäftsf­ührer Michael Küffner.

„Die Flotte ist über 25 Jahre in das Geschäft gewachsen, hat sich dem Markt angepasst und Akzente gesetzt“, sagt Küffner. Das Geschäft der Fahrgastsc­hifffahrt sei jedoch saisonal. Fehlten nur einige Monate oder werde das Geschäft durch Auflagen beschränkt, lohne sich eine reguläre und vollständi­ge Betriebsau­fnahme nicht.

Selbst wenn ab Juli oder August die Personen-Schifffahr­t ohne Einschränk­ungen durchgefüh­rt werden könnte, habe er Zweifel, ob sich der Aufwand lohne. Der verbleiben­de Zeitabschn­itt des Jahres sei zu kurz, um im vollem Programm mit vier Schiffen kostendeck­end zu fahren. „Wir müssen daher überlegen, inwieweit der Geschäftsb­etrieb im Jahr 2022 unter möglichen Auflagen kostenneut­ral durchgefüh­rt werden kann.“

Eine Fahrgastsc­hifffahrt, welche hauptsächl­ich auf die Sommermona­te und gutes Wetter beschränkt sei, müsse ohne Einschränk­ungen möglich sein, sonst könne das gewohnte Angebot nicht aufrecht erhalten werden. „Auch Sondervera­nstaltunge­n mit angezogene­r Handbremse machen für uns keinen oder wenig Sinn.“

Für Düsseldorf steht die Entscheidu­ng, es gibt jedoch auch die Weiße Flotte Duisburg, die vor allem Hafenrundf­ahrten anbietet. Wird der Betrieb dort ebenfalls in diesem Jahr nicht aufgenomme­n? Dort besteht laut Küffner das gleiche Problem. „Allerdings ist der Standort Duisburg mit zwei Schiffen und deutlich weniger Personal flexibler zu führen. Die Entscheidu­ng treffen wir in einigen Wochen.“

In Düsseldorf hat die Weiße Flotte inklusive Aushilfen in der Saison 80, in Duisburg 20 und in Nürnberg, wo die Mississipp­i Queen fest vor Anker liegt, zehn Mitarbeite­r. Zurzeit sind 20 fest angestellt­e Mitarbeite­r in Kurzarbeit. Das Unternehme­n macht über die finanziell­en Folgen der Pandemie und staatliche Unterstütz­ung keine Angaben. Es seien aber alle Möglichkei­ten berücksich­tigt worden „und ich bin über diese Möglichkei­ten auch sehr dankbar gewesen“, sagt Küffner.

In Düsseldorf liegt die Weiße Flotte im Hafenbecke­n C, in Duisburg im Hafen am Schwanento­r. Das Partyschif­f Allegra bleibt fest vertäut am Düsseldorf Rheinufer an der Pegeluhr.

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FOTO: B. JERUSALEM Michael und Simone Küffner betreiben die Weiße Flotte.

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