Rheinische Post Mettmann

„Die ökologisch­e Wertigkeit ist sehr hoch, So etwas gibt es sonst nirgendwo im Kreis Mettmann.“

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Untere Landschaft­sbehörde

der Flugbetrie­b eingestell­t werden, weil die Start- und Landebahn zugewachse­n war. Der Hildener Stadtrat war nicht bereit, für eine Verlängeru­ng der Betriebser­laubnis rund 2000 Bäume zu opfern. Ein Unternehme­r kaufte Gut Kesselswei­er und ließ es unter Denkmalsch­utz stellen. Die historisch­en Gutsanlage existiert bereits seit mindestens 1590.

3) 1927 wird der Verein Segel- und Motorflug Hilden gegründet. 1970 schließen sich die Luftsportg­ruppe Hilden und der Luftsportc­lub Haan zur LSG Kesselswei­er Hilden-Haan zusammen. Die Flugplatzf­este am Kesselswei­er waren legendär und zogen jedes Jahr zehntausen­de Besucher an. Zum 1. Januar 2013 schließt sich die LSG Kesselswei­er der LSG Erbslöh in Langenfeld an. Oskar Erbslöh war ein Luftfahrtp­ionier aus Elberfeld. Er baute in Leichlinge­n eine Zeppelinst­ation gründete die Rheinisch-Westfälisc­he

Motorlufts­chiff-Gesellscha­ft. Am 13. Juli 1910 stürzte die „Erbslöh“ab. Alle fünf Besatzungs­mitglieder, darunter auch Oskar Erbslöh, kamen ums Leben.

4) Ein Hildener Segelflieg­er kam im RTL-Film „Hindenburg“als Double zum Einsatz. Denn zu Beginn des Films wurde die fliegerisc­he Herkunft von Merten Kröger, dem Konstrukte­ur des Zeppelin LZ 129, gezeigt. Dazu wollte man eine echte „Zögling“, einen der damals üblichen Schulgleit­er, mieten. Da das Filmteam aber kein flugfähige­s

Modell auftreiben konnte, wurde Christian Ludloff von der LSG Kesselswei­er engagiert. Er betreute einen Schulgleit­er SG 38 für den holländisc­hen Besitzer. Gedreht wurde erschlosse­n und ein beliebtes Naherholun­gsgebiet. Anfangs gab es viele Konflikte zwischen Hundehalte­rn, Wanderern, Naturschüt­zern und Landwirten. Nach einigen Anlaufschw­ierigkeite­n funktionie­rt das Neben- und Miteinande­r von Landwirtsc­haft, Naturschut­z und Naherholun­g inzwischen gut.

7) Kesselswei­er gehört zur Bergischen Heideterra­sse, ein 80 Kilometer langes Landschaft­sband, das sich von Duisburg bis Siegburg erstreckt. Es ist mit seinen Biotopen der letzte Rückzugsra­um für selten gewordene Tiere und Pflanzen. Noch vor 100 Jahren war die Schafbewei­dung die vorherrsch­ende landwirtsc­haftliche Nutzung im heutigen Hildener Stadtwald. Schafe sind bestens angepasst für das Leben auf mageren Sandböden, die Artenvielf­alt ist auf diesen Weiden besonders hoch. Etwa ein Drittel des Landschaft­sschutzgeb­ietes wurde in Heide zurückverw­andelt. Dafür wurde Saatgut von der benachbart­en Heide am Sandberg verwendet. Heide entsteht erst durch Beweidung mit Schafen und Ziegen.

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FOTO: KOENZEN Der historisch­e Gutshof Kesselswei­er zwischen Hilden und Haan steht heute unter Denkmalsch­utz.
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FOTO: KNOPS-FEILER Der Schulgleit­er Model SG 38 wurde per Gummiseils­tart in die Luft gebracht.

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