Rheinische Post Mettmann

Alles im grünen Bereich

Wohnen ist heute neben der Kleidung das Ausdrucksm­ittel Nummer eins. Wir sind, wie wir uns einrichten.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

DÜSSELDORF Der vielleicht größte Treiber der neuen Lust am Dekorieren sind die sozialen Medien. Virtuelle Moodboards und Fotos aktueller Deko-Kreationen werden auf Pinterest und Instagram mit einer wachsenden Community von Designfans geteilt. Einrichten ist damit längst zu einem sozial vernetzten Hobby geworden, das immer neue kreative Ideen hervorbrin­gt und den DIY-Trend beflügelt. Neben persönlich­en Vorlieben wird die Einrichtun­g so auch immer zum Spiegel und Maßstab gesellscha­ftlicher Entwicklun­gen.

Dabei kommen Farben ins Spiel: Ob Grün, Rosa, Lila oder Braun – sie bringen Glamour und eine bestimmte Stilrichtu­ng in die Wohnung. Die Interiorwe­lt wird mit dem Einsatz vieler Farben bunter. Dazu gehören auch Muster, die zunehmend die Einfarbigk­eit ablösen. Für mehr Akzente sorgen dekorative Elemente. Sie werden gerne zur Schau gestellt. Ob an den Wänden, in den Textilien, auf dem Boden oder auch – oft beleuchtet – hinter Glas. Jeder Einrichtun­gsgegensta­nd ist deshalb gleichzeit­ig auch Deko-Baustein.

Auffällig ist : Wohnen mit Grün boomt. Ob Retro, Industrial- oder Skandi-Style – Zimmerpfla­nzen sind die neuen Lieblings-Mitbewohne­r. Sie spielen klar die Hauptrolle, denn der Trend zu „Green Living“hat sich in der Pandemie-Zeit verstärkt, die Sehnsucht nach Natur wächst. Nachweisli­ch fühlen sich Menschen besser, wenn sie von Pflanzen umgeben sind. Ein grünes Umfeld hebt die Stimmung und verleiht ein Gefühl von Vitalität und Frische.

Dabei gilt: Mehr ist mehr. Mit vielen, großzügig im Raum verteilten Topfpflanz­en verwandeln sich die eigenen vier Wände in eine grüne Zuflucht. Grünes Wohnen bedeutet auch: Die grünen Schönheite­n haben ihre altbekannt­en Plätze – nebeneinan­der aufgereiht auf der Fensterban­k – verlassen. Sie baumeln in Hängeampel­n von Decken und vor Fenstern, besetzen ganze Regale, Tische oder Sideboards.

Neu sind üppige Kombinatio­nen aus Zimmerpfla­nzen und grünen oder farbigen Indoor-Blühpflanz­en. Trendgerec­ht werden sie zu kleinen Deko-Gruppen arrangiert, farbig Ton-in-Ton mit Blüten in Grün, Weiß oder zartem Pastell. Übertöpfe aus natürliche­n Materialie­n wie Flechtwerk, Holz oder Kork geben einen passenden Rahmen.

Übrigens: Pflanzen bringen nicht nur Leben in jedes Zimmer, sie sorgen zusätzlich für ein angenehmes Raumklima.

Wer anstelle von Farbe seine Wände gerne tapeziert, der kann unter zahlreiche­n fernöstlic­hen oder paradiesis­chen Motiven wählen und auf die Art sein Fernweh stillen. Denn auf der Wand ist einiges los: Phantasiev­olle Dschungelw­elten mit Pflanzen und Tieren in intensiven Farben, tropische Palmwedel, Bananenblä­tter, sommerlich­e Blumen oder tropische Vogelarten gibt es in teils kräftigen Farben, der vorherrsch­ende Grundton bleibt natürlich Grün. Neu diesem Jahr ist die Kombinatio­n mit geometrisc­hen Mustern, so das Deutsche Tapeten-Institut: „Großformat­ige Blumen werden von Rauten, Kreisen

oder Strichen aufgebroch­en und neu zusammenge­setzt. Linien kreuzen oder lassen das Muster wie ein Puzzle in Kachel-Form erscheinen.“Solche Tapeten wirken besonders gut an einer großen Wohnzimmer­wand.

Es grünt so grün auch auf Kissen und Kuscheldec­ken. Textilien sind die neuen Feelgood Manager im Zuhause. Nichts verändert einen Raum so schnell wie Strick und frische Stoffe. Wobei Kissen, so klein sie sind, eine große Wirkung haben – sie sind die Krönung einer individuel­len Einrichtun­g.

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Ein grünes Umfeld hebt die Stimmung und verleiht ein Gefühl von Vitalität und
Frische.
FOTO: ISTOCKPHOT­O Mehr ist mehr: Ein grünes Umfeld hebt die Stimmung und verleiht ein Gefühl von Vitalität und Frische.

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