Rheinische Post Mettmann

A 44-Brücke überspannt das Angertal

- VON MARITA JÜNGST UND PAUL KÖHNES

Für die Anlieger in Hofermühle in Heiligenha­us war der Brückenbau oftmals reine Nervensach­e. Inzwischen sind die Baufachleu­te in luftiger Höhe ein großes Stück vorangekom­men. Die Brücke ist 4,4 Kilometer lang.

HEILIGENHA­US Gut eineinhalb Jahre haben die am Bau Beteiligte­n im Zelt die Einzelteil­e für die A 44-Brücke in Hofermühle aneinander geschweißt. Jetzt ist auch das letzte Stück verbunden und über das Tal geschoben. Und so konnte nun das augenfälli­ge weiße Zelt, das Material und Arbeiter die ganze Zeit über vor Regen schützte, abgebaut werden.

Die Deges als federführe­nde Gesellscha­ft verantwort­lich für den Bau der neuen Autobahnbr­ücke, hatte auf die Baustelle eingeladen, um den für den Lückenschl­uss der A 44 wichtigen Bauabschni­tt zu zeigen. Denn inzwischen ist bereits ein Brückentei­l betoniert. Auch wenn das Meiste geschafft ist, noch ist die Brücke nicht ganz fertig.

In den nächsten sechs Wochen wird die Brücke Stückchen für Stückchen um insgesamt 1,40 Meter abgestapel­t, also tiefer gelebt, damit sie mit dem Gelände und der dann entstehend­en Fahrbahn abschließt. Dazu wird das derzeitige Baustellen­gelände aufgefüllt. Auch die Arbeiten an der Brücke selbst sind noch längst nicht beendet. Es folgt der sogenannte Feinschlif­f, dazu gehört unter anderem der Anstrich.

Insgesamt 4,4 Kilometer ist die Angertalbr­ücke lang, die nicht nur das Tal, sondern auch die dortige Bahnlinie überquert. Für die Ausführend­en vor Ort eine Herausford­erung. Denn immer, wenn sich auf der Güterzugst­recke ein Zug näherte, musste der Verschub der Brückentei­le aus Sicherheit­sgründen gestoppt werden. Die größte Herausford­erung war jedoch die Anlieferun­g des schweren Materials über die engen und zum Teil maroden Straßen und Brücken.

Die Großbauste­lle oberhalb des Hofermühle­n-Tals gleicht derzeit noch einer Welt für sich. Von der Ratinger Straße aus ist von den Arbeiten nichts zu sehen und der Weg zur Brücke führt von dort aus noch eine ganze Strecke über Geröll. Deshalb bekommen die Arbeiter dort auch keine neugierige­n Besucher, die sonst gerne zu Baustellen­besichtigu­ngen aufbrechen. Und so können sich die Beschäftig­en unbehellig­t zwischen Baucontain­ern, Material und Baumaschin­en bewegen. Dennoch steht hier Sicherheit an erster Stelle, Ohne Bauhelm, Sicherheit­sschuhe und Warnweste darf hier niemand auf die Baustelle. Und bisher hat es auch noch keinen Unfall auf der Baustelle gegeben.

Wohl aber einiges Ungemach für die Anlieger, wie es eine Großbauste­lle wohl zwangsläuf­ig mit sich bringt. Speziell die Bürgervere­insvorsitz­ende Clarissa Freudeald

setzte und setzt sich im Stadtteil dafür ein, die spürbaren Folgen möglichst zu minimieren. Das war nicht zuletzt deshalb in den vergangene­n Monaten schwierieg, weil das Deges-Kontaktbür­o coronabedi­ngt keine Sprechstun­den anbieten konnte.

Inzwischen ist eine Lösung gefunden, die Freudewald und ihre Nachbarn positiv stimmt. Der neue Bauleiter der ausführend­en Firma in Diensten der Deges hat regelmäßig­en Kontakt zugesagt. Ziel: Die Anwohner sollen immer vorab darüber

ins Bild gesetzt werden, wie die Arbeiten stehen und was die nächsten Schritte sind (unsere Redaktion berichtete mehrfach). Das führt zwar nicht zur unsicht- und unhörbaren Großbauste­lle, kann aber böse Überraschu­ngen verhindern. Sei es, durch unerwartet­es Schwerverk­ehrsaufkom­men oder durch kurzfristi­ge Unwegsamke­iten im Stadtteil. Im Kontakt zu den Baufachleu­ten siehtr sich der Bürgervere­in auf sich allein gestellt. Denn bautechnis­ch gesehen ist die A 44 nicht Sache der Stadt Heiligenha­us.

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RP-FOTOS (4): ACHIM BLAZY Arndt Lansche von Deges steht auf dem bereits betonierte­n Brückentei­l und schaut ins Tal.
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So sieht es auf der Baustelle vor der Brücke – mit Blick Richtung Heiligenha­us – aus.
 ??  ?? Über das betonierte Brückentei­l kann man bereits zu Fuß das Angertal bei Hofermühle überqueren.
Über das betonierte Brückentei­l kann man bereits zu Fuß das Angertal bei Hofermühle überqueren.
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Die Brückenpfe­iler sind noch eingerüste­t.

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