Rheinische Post Mettmann

„Bund und Länder lassen den Deutschlan­d-Tourismus im Regen stehen“

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Andere Urlaubsgeb­iete haben dagegen häufig so hohe Inzidenzwe­rte, dass auch nach Rückkehr laut Bundesrege­lung noch eine Quarantäne nötig ist. Für etwa 160 von rund 200 Ländern weltweit gilt weiterhin die Quarantäne­pflicht bei Rückkehr. In Nordrhein-Westfalen gilt dies allerdings nur bedingt, weil sich Rückkehrer aus Ländern, die als einfaches Risikogebi­et eingestuft sind – wie Griechenla­nd, Italien, Marokko, die Schweiz, große Teile Österreich­s oder Frankreich­s –, durch einen qualifizie­rten Corona-Test von der Quarantäne befreien lassen können.

Wie geht es weiter? Unternehme­n wie Condor und Eurowings hoffen, dass sich Tests vor Abflug durchsetze­n. „Wir als Deutschlan­ds führender Ferienflie­ger halten es für richtig, Teststrate­gien im Flugverkeh­r zu stärken“, sagt ein Sprecher von Eurowings. Im Gegensatz zu pauschalen Quarantäne­regeln würden „regelmäßig­e Covid-19-Tests wirksamen Infektions­schutz“bringen. Die Ostertests in Mallorca würden vorbereite­t. Am Airport Düsseldorf sollen im Sommer bis zu 70.000 Passagiere am Tag getestet werden, sagt Flughafen-Chef Thomas Schnalke.

Schockiert sind die innerdeuts­chen Anbieter. „Erneut lassen Bund und Länder den Deutschlan­d-Tourismus ohne Perspektiv­e im Regen stehen“, sagte Norbert Kunz, Geschäftsf­ührer des Deutschen Tourismusv­erbandes. Ihm nütze auch wenig, dass über Ostern von jeder Art des Reisens inklusive Mallorca abgeraten wird – verboten sind nur Aufenthalt­e in der Heimat.

Tests könnten auch den hiesigen Tourismus retten. In Tübingen gibt es nach einem Test den „Tübingen-Pass“, der Besuchern auch einen Gastronomi­ebesuch erlaubt. Das Konzept könnten Sylt, Borkum, Heiligenda­mm oder auch Garmisch kopieren: Urlaub ja, aber mit regelmäßig­en Tests.

Deutscher Tourismusv­erband

Norbert Kunz

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