Glaubwürdigkeit
Sport in Haan
Ihr Artikel „Was ist uns der Leistungssport in Haan wert“bewegt mich dazu, meinen Ärger über die Haaner Sportpolitik zu äußern. Es ist mir absolut unerklärlich, warum nicht endlich die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Getestet wurde doch nun monatelang und im Budget der Stadt auch der Austausch des Bodens in der Halle an der Adlerstraße, der schon bei der Verlegung eine Fehlinvestition aufgrund der Beschaffenheit war, beschlossen. Bei ihrem Wahlkampf im vergangenen Herbst hat mir Frau Warnicke persönlich zugesichert, dass bis Ostern 2021 ein neuer Boden verlegt ist. Es gibt eine erhebliche Zahl junger Handballer in Haan, das für seine hervorragende Jugendarbeit weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Diese Spieler wandern dann in andere Vereine ab (auch gerne in unsere Nachbarstadt Solingen, in der dank Oberbürgermeister Tim Kurzbach ein großes Verständnis für den Handballsport besteht). Komischerweise hat nur Haan Probleme mit der Harznutzung, in anderen Städten besteht diese Diskussion (auch in Verbindung
mit Schulsporthallen) nicht. Das Haftmittel-Verbot führt letztendlich auch zur Wettbewerbsverzerrung, da ohne regelmäßiges Training mit Harz ein fairer Leistungsvergleich nicht möglich ist. Auch die Bedingungen der in der Turnhalle Diekerstraße trainierenden Kunstturnerinnen des HTB (Oberliga) sind erbärmlich. Regelmäßig wird das Training nach Düsseldorf verlegt, da in Haan keine vernünftigen und den Anforderungen genügenden Trainingsmöglichkeiten geboten werden – natürlich werden die entstehenden Kosten vom Verein oder den Turnern privat getragen.
Ich erlebe das persönliche Engagement vieler Trainer und Eltern in Haan, die keine Kosten und Mühen scheuen, Kindern und Jugendlichen in Haan „ihren“Sport zu ermöglichen und das auch durchaus leistungsorientiert. Es ist einfach nur traurig, dass mit dieser Art von Bürokratie die Freude am Sport und der Leistungs- und Wettkampf-Charakter derart boykottiert wird. Mehr als befremdend ist es, wenn dann diese Verantwortlichen bei Sportveranstaltungen auftauchen und eine Pseudo-Verbundenheit mit dem Sport signalisieren.
Die Sportverantwortlichen der
Stadt schmücken sich gerne mit Haaner Leistungssportlern. Auch Frau Warnecke ließ sich 2018 gerne mit Landrat Hendele und meinem Sohn Julian Disler (Säbelfechter) bei der Wahl zum Sportler des Kreises Mettmann ablichten. Zur letzten Sportlerehrung der Stadt Haan, in der mein Sohn für Doppel-Gold bei den Deutschen Meisterschaften geehrt werden sollte, ist er nicht mehr hingegangen. Diese Veranstaltung ist eine Farce. Für die Verantwortlichen in den relevanten Ausschüssen, die Sportdezernentin und auch die Bürgermeisterin hätte dieses Verhalten in der freien Wirtschaft längst Konsequenzen
gehabt, aber wir Bürger dieser Stadt müssen der Unfähigkeit weiter tatenlos zusehen und auf ein Wunder hoffen.
Leserzuschriften
hilden@rheinische-post.de