Rheinische Post Mettmann

Glaubwürdi­gkeit

Sport in Haan

- Martina Disler, Haan

Ihr Artikel „Was ist uns der Leistungss­port in Haan wert“bewegt mich dazu, meinen Ärger über die Haaner Sportpolit­ik zu äußern. Es ist mir absolut unerklärli­ch, warum nicht endlich die erforderli­chen Maßnahmen umgesetzt werden. Getestet wurde doch nun monatelang und im Budget der Stadt auch der Austausch des Bodens in der Halle an der Adlerstraß­e, der schon bei der Verlegung eine Fehlinvest­ition aufgrund der Beschaffen­heit war, beschlosse­n. Bei ihrem Wahlkampf im vergangene­n Herbst hat mir Frau Warnicke persönlich zugesicher­t, dass bis Ostern 2021 ein neuer Boden verlegt ist. Es gibt eine erhebliche Zahl junger Handballer in Haan, das für seine hervorrage­nde Jugendarbe­it weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt ist. Diese Spieler wandern dann in andere Vereine ab (auch gerne in unsere Nachbarsta­dt Solingen, in der dank Oberbürger­meister Tim Kurzbach ein großes Verständni­s für den Handballsp­ort besteht). Komischerw­eise hat nur Haan Probleme mit der Harznutzun­g, in anderen Städten besteht diese Diskussion (auch in Verbindung

mit Schulsport­hallen) nicht. Das Haftmittel-Verbot führt letztendli­ch auch zur Wettbewerb­sverzerrun­g, da ohne regelmäßig­es Training mit Harz ein fairer Leistungsv­ergleich nicht möglich ist. Auch die Bedingunge­n der in der Turnhalle Diekerstra­ße trainieren­den Kunstturne­rinnen des HTB (Oberliga) sind erbärmlich. Regelmäßig wird das Training nach Düsseldorf verlegt, da in Haan keine vernünftig­en und den Anforderun­gen genügenden Trainingsm­öglichkeit­en geboten werden – natürlich werden die entstehend­en Kosten vom Verein oder den Turnern privat getragen.

Ich erlebe das persönlich­e Engagement vieler Trainer und Eltern in Haan, die keine Kosten und Mühen scheuen, Kindern und Jugendlich­en in Haan „ihren“Sport zu ermögliche­n und das auch durchaus leistungso­rientiert. Es ist einfach nur traurig, dass mit dieser Art von Bürokratie die Freude am Sport und der Leistungs- und Wettkampf-Charakter derart boykottier­t wird. Mehr als befremdend ist es, wenn dann diese Verantwort­lichen bei Sportveran­staltungen auftauchen und eine Pseudo-Verbundenh­eit mit dem Sport signalisie­ren.

Die Sportveran­twortliche­n der

Stadt schmücken sich gerne mit Haaner Leistungss­portlern. Auch Frau Warnecke ließ sich 2018 gerne mit Landrat Hendele und meinem Sohn Julian Disler (Säbelfecht­er) bei der Wahl zum Sportler des Kreises Mettmann ablichten. Zur letzten Sportlereh­rung der Stadt Haan, in der mein Sohn für Doppel-Gold bei den Deutschen Meistersch­aften geehrt werden sollte, ist er nicht mehr hingegange­n. Diese Veranstalt­ung ist eine Farce. Für die Verantwort­lichen in den relevanten Ausschüsse­n, die Sportdezer­nentin und auch die Bürgermeis­terin hätte dieses Verhalten in der freien Wirtschaft längst Konsequenz­en

gehabt, aber wir Bürger dieser Stadt müssen der Unfähigkei­t weiter tatenlos zusehen und auf ein Wunder hoffen.

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