Rheinische Post Mettmann

Wer bei der Bundestags­wahl in Düsseldorf antritt

Die großen Parteien haben ihre Kandidatur­en für die Wahlkreise geklärt – wegen Corona war das teils umständlic­h.

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DÜSSELDORF (arl) Die Coronapand­emie erschwert die Vorbereitu­ng der Parteien auf die Bundestags­wahl im Herbst. Nun hat auch die SPD ihre Direktkand­idaten bestimmt: Gewerkscha­ftssekretä­rin Zanda Martens setzte sich mit rund zwei Drittel der Stimmen gegen Hendrik Sandbrink als Kandidatin für den Nordkreis durch, der frühere Kreisparte­ichef Andreas Rimkus erhielt als einziger Bewerber für den Südkreis 83 Prozent der 141 Delegierte­nstimmen. Das ergab am Mittwoch die Auszählung einer Briefwahl. Eine Wahl auf dem jüngsten Parteitag, der zum Infektions­schutz als Videoschal­te ausgericht­et worden war, war aus rechtliche­n Gründen nicht möglich.

Bei Bundestags­wahlen wird Düsseldorf in einen Nord- und einen Südwahlkre­is geteilt, die Grenze verläuft in etwa auf Höhe des Hauptbahnh­ofs. Beide Wahlkreise gingen bei den letzten Bundestags­wahlen stets an die CDU, im Norden (Stadtbezir­ke 1, 2, 4, 5, 6 und 7) seit 2005, im Süden (Bezirke 3, 8, 9 und 10) seit 2009. Die CDU hatte noch vor Beginn des Lockdowns ihre Kandidaten­frage geregelt: Die direkt gewählten Bundestags­mitglieder Thomas Jarzombek (Norden) und Sylvia

Pantel (Süden) treten erneut an.

Im Vorfeld der Wahl steht die Frage im Raum, ob die Grünen die Vorherrsch­aft der CDU gefährden können. Die Rekorderge­bnisse bei Europa- und Kommunalwa­hl haben gezeigt, dass die Partei auch in bürgerlich­en Stadtteile­n punkten kann. Dazu kommt das aktuelle Straucheln der CDU in den Umfragen. Die Grünen schicken junge Kandidaten

ins Rennen: Der Lehrer Frederik F. Hartmann (32) tritt im Norden an, Sara Nanni (33), wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin an der Hochschule, im Südkreis. In der Partei rechnet man sich höhere Chancen im Süden aus, nicht zuletzt, weil man sich erhofft, die eigenen Anhänger gegen die zum wertkonser­vativen Berliner Kreis gehörende CDU-Kandidatin Sylvia Pantel mobilisier­en zu können. Nanni kann auch auf eine gute Platzierun­g auf der Landeslist­e hoffen.

Für die SPD deutet sich ein schwierige­r Wahlabend an. Ein Sieg in einem Wahlkreis ist nach derzeitige­m Bundestren­d kaum abzusehen. Darüber hinaus muss der Bundestags­abgeordnet­e Andreas Rimkus um sein Mandat zittern. Die aussichtsr­eichen Plätze auf der NRW-Landeslist­e sind hart umkämpft.

Die FDP schickt im Nordkreis wieder Marie-Agnes Strack-Zimmermann ins Rennen, die als Oberbürger­meisterkan­didatin 2020 noch an Bekannthei­t gewonnen haben dürfte. Die Bundestags­abgeordnet­e hat zudem hinter Parteichef Christian Lindner den Platz 2 auf der Landeslist­e bekommen. Im Süden tritt der Schatzmeis­ter der Kreisparte­i, Christoph Schork, an.

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FOTO: ENDERMANN Andreas Rimkus (SPD)
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F: ABR M.-A. Strack-Zimmermann (FDP)
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FOTO: DPA Thomas Jarzombek (CDU)
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FOTO: D. HEIDL Sara Nanni (Grüne)
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FOTO: PRIVAT Sylvia Pantel (CDU)

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