Fördergelder sollen in Stadtteile fließen
Die Stadt bewirbt sich um die Verlängerung des Förderprogramms Soziale Stadt für die Stadtteile Rath und Mörsenbroich. Die Politik hat bereits Wünsche für die Verwendung der möglichen Gelder angemeldet.
MÖRSENBROICH/RATH Die Verwaltung hat die nötigen Schritte in die Wege geleitet, damit weitere Gelder aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“für die Stadtteile Rath und Mörsenbroich beantragt werden können. Eigentlich war das Programm im September beendet worden. Seit 2011 waren rund 3,9 Millionen Euro in die beiden Stadtteile geflossen. Obwohl damit viele positive Entwicklungen verzeichnet und wichtige Projekte realisiert werden konnten, besteht weiterhin Handlungsbedarf. Deshalb soll das Programm fortgesetzt werden.
Um neue Städtebaufördermittel beantragen zu können, ist die Erstellung eines sogenannten Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes erforderlich. Anfang des Jahres wurde damit ein Planungsbüro beauftragt. Bis zum Sommer soll das Konzept fertiggestellt sein, damit die politischen Gremien es beschließen können und die Stadtverwaltung im Herbst einen Förderantrag beim Land stellen kann. Der Förderzeitraum beträgt in der Regel fünf Jahre, wobei die Umsetzung aller in dieser Zeit angestoßenen Maßnahmen länger dauern kann. Die Höhe der möglichen Fördergelder steht noch nicht fest.
„Konkrete nächste Empfehlungen beziehen sich auf die Realisierung einzelner baulicher Maßnahmen, wie die Umsetzung einer Grünverbindung in den Aaper Wald, Maßnahmen zur Klimaanpassung, soziale Aufgaben zu den Stichworten Gesundheit, Teilhabe, Integration, Außenwirkung und Sicherheit, die Einrichtung eines Quartiersmanagements sowie die weitere Vernetzung der örtlichen Aktiven“, sagt die Verwaltung.
Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek wird da konkreter und nennt Wünsche der Bezirksvertretung 6. „Wir haben zum Beispiel den Ausbau des Rundwegs Rather
Korso als Bewegungsraum beantragt. Dafür könnten rund um den Bolzplatz an der Osterfeldstraße Fitnessgeräte aufgestellt werden.“Die Politiker wollen aber auch, dass schon beantragte Projekte umgesetzt werden. Dazu gehört eine Anlaufstelle, in der besonders für Familien aus dem Umfeld des schlecht bewerteten Sozialraums rund um die Eggerscheidter Straße Angebote für Bildung, Beratung und Freizeit gemacht werden. „Wir könnten uns vorstellen, dass dafür das Gebäude und die Angebote des Abenteuerspielplatzes an der St.-Franziskus-Straße vergrößert werden.“Weitere Wünsche sind die Neugestaltung
der Unterführung Helmutstraße und Münsterstraße und die Erneuerung der Schulcontaineranlage am Rather Kreuzweg.
Für eine weitere Idee möchte die Bezirksvertretung zumindest aus dem Förderprogramm die Kosten für eine Planung gedeckt sehen. „Wir würden gerne am Grünzug in Mörsenbroich ein Gebäude errichten, das ein Lernort für Kinder und Jugendliche zu den Themen Natur und Umwelt wird. Das wäre ein Projekt, das auch über die Stadtteilgrenze hinaus strahlen würde“, sagt Schentek.
Wie schon bei der ersten Förderphase sollen auch diesmal wieder
die Projekte mit den Akteuren im Quartier besprochen und konkretisiert werden. Damit hat man bereits gute Erfahrungen gemacht. Unter anderem konnten so Jugendliche ihre Vorstellungen von einem Sportpark und Kinder ihre Ideen zu einem Spielplatz einbringen. Möglichst noch vor Ostern soll es Infostände auf dem Wochenmarkt und auf dem neuen Quartiersplatz an der Westfalenstraße geben, gefolgt von Aktionen in örtlichen Einrichtungen. Über die Ostertage und noch darüber hinaus ist eine digitale Beteiligung geplant. Alle Termine werden von der Verwaltung rechtzeitig öffentlich bekannt gegeben.