Am 25. März 1896 wurde der Gründungsvertrag der Rheinischen Bahn-Gesellschaft unterzeichnet. 125 Jahre s
Der Notar Gerhard Nießen erwartet am 25. März 1896 im Reichsbankgebäude in der Alleestraße, der heutigen Heinrich-Heine-Allee, Besuch. Investoren haben sich angemeldet, um den Gründungsvertrag der „Rheinischen Bahn-Gesellschaft“zu unterzeichnen. Die Industriellen August Bagel, Franz Haniel, Heinrich Lueg und Friedrich Vohwinkel wollen die wirtschaftliche Entwicklung Düsseldorfs und der ganzen Region vorantreiben. Was sie tatsächlich erreichten, dürfte ihnen erst später bewusst geworden sein. Kein Düsseldorfer Unternehmen hat nämlich in den Folgejahren die Stadtentwicklung so aktiv mitgestaltet.
Mit privatem Kapital in Höhe von sechs Millionen Mark, einem Darlehen in gleicher Höhe und der Zusage in der Bürgermeisterei Heerdt Land zu einem günstigen Preis zu erhalten, wollen die Investoren die linksrheinischen Gebiete erschließen und eine moderne Verkehrsinfrastruktur finanzieren. Danach soll das Land aufgrund der erhofften Wertsteigerung mit Gewinn verkauft werden. Im Gründungsvertrag sind Geschäftstätigkeiten aufgeführt, die weit über die eines gewöhnlichen Verkehrsbetriebs hinausgehen: Die Rheinbahn soll die Oberkasseler Brücke bauen, den linksrheinischen Teil von Düsseldorf erschließen, den Personen- und Güterverkehr zwischen
Düsseldorf und Krefeldsowie die Versorgung mit Elektrizität sicherstellen.
Die Zustimmung der Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung ist mit Einschränkungen verbunden, die – wie sich erweisen wird – eine positive Entwicklung der Straßenbahn in der Stadt unterstützt haben, wie der Bau einer Gleisanlage in Normalspur und das Verbot eines Lokomotivbetriebs, „der Rauch verursacht“. Teuer wie unrentabel ist außerdem die Auflage, einen Fährbetrieb zwischen dem Zolltor und der Haroldstraße nach Oberkassel durchzuführen. Bereits 1898 werden die beiden bedeutendsten Infrastrukturprojekte fertiggestellt: Die Oberkas