Straßenbahnen und unterirdische Linien, Wehrhahn-Linie, Berliner- und Königsallee oder auch die Oberkasseler Brücke – die architektonische Geschichte Düsseldorfs ist in vielerlei Hinsicht eine des sich ändernden Verkehrs und seiner Bedürfnisse.
2016: Die Wehrhahn-Linie wird eröffnet
Neun Jahre nach Baubeginn lud die Stadt Düsseldorf am 20. Februar 2016 zu einem großen Bürgerfest zum Start der Wehrhahn-Linie ein. Alle Interessierten konnten an diesem Tag kostenlos durch die 3,4 Kilometer lange neue Tunnelröhre und die sechs neuen, künstlerisch gestalteten Bahnhöfe fahren, in dafür passend mit den Ansichten der Bahnhofsarchitektur designten Bahnen.
Aber nicht nur den neuen Tunnel konnten die Menschen „erfahren“. Denn während unter der Erde moderne Architektur auf Kunst trifft und ein neues Stück Verkehrsgeschichte geschrieben wurde, gingen oben 140 Jahre Düsseldorfer Straßenbahngeschichte zu Ende: 1876 war die erste Pferdebahn über die Innenstadtgleise
gerumpelt. Und von einem Teil dieser Oberflächenstrecken mussten die Düsseldorfer sich nun verabschieden. Das konnten die Bürgerinnen und Bürger bei extra eingerichteten „Abschiedstouren“tun – natürlich stilecht in den Oldie-Bahnen der Rheinbahn.
Als das Bürgerfest ausgeklungen war, wurden über Nacht am Jan-Wellem-Platz die Fahrleitungen abmontiert, die Gleise getrennt und mit einem Bagger herausausgerissen – die Strecke durch die Altstadt wurde stillgelegt. Am nächsten Morgen, pünktlich um 4 Uhr, fuhren die ersten Bahnen durch den Tunnel und nicht mehr durch die Altstadt. Die Stadtbahnlinien U71, U72, U73 und U83 verbinden Benrath, Volmerswerth und die Universität über die Innenstadt mit Rath, Gerresheim und Ratingen.